ÖGB Reutte fordert Verbesserungen für Lehrlinge
Die ÖGB Vertreter präsentieren ein 16-Punkte-Programm zur Aufwertung der Lehre
AUSSERFERN (eha). Der Ruf nach Fachkräften wird immer lauter, gleichzeitig sinken die Lehrlingszahlen stetig. Auch im Bezirk Reutte: Obwohl dort ausgezeichnete Lehrbetriebe angesiedelt sind, stehen derzeit 209 offene Lehrstellen lediglich 13 Lehrstellensuchenden gegenüber. "Waren es im Jahr 2006 noch 752 Lehrlinge im Bezirk, sind es zehn Jahre später nur noch 630“, sagte der ÖGB-Regionalvorsitzende Herbert Frank bei der Präsentation der Lehrlingskampagne der Gewerkschaft.
Der ÖGB Tirol legte auf Grund dessen nun ein 16-Punkte-Programm mit den wichtigsten Forderungen für eine Aufwertung der Lehre vor. Durch diese Vorschläge und Lösungsansätze, sollen die Lehrlingszahlen wieder verbessert werden. Zu den Forderungen gehören unter anderem eine kollektivvertragliche Mindestlehrlingsentschädigung von 700 Euro brutto monatlich, kostenloser B-Führerschein für alle Lehrlinge, kostenlose öffentliche Verkehrsmittel für Lehrlinge und die Aufhebung des Höchstalters von 24 Jahren als Voraussetzung. Bereits erreicht hat man kostenlose Berufsschulinternate. „Außerdem fordern wir 50 zusätzliche Lehrstellen in landeseigenen und landesnahen Einrichtungen. Auch die Gemeinden sollten mit gutem Beispiel vorangehen und mehr Lehrlinge ausbilden“, so Wohlgemuth.
Weitere im Maßnahmenpaket enthaltene Forderungen sind freiwillige Zwischenprüfungen während der Lehrausbildung und die Verlagerung der Lehrabschlussprüfung in die Berufsschulen. „Etwa 25% der Lehrlinge bestehen die Abschlussprüfung beim 1. Antreten nicht. Durch freiwillige Zwischenprüfungen könnten die Lehrlinge nach Ablauf des jeweiligen Lehrjahres ihr Wissen überprüfen. Positive Ergebnisse dieser Prüfungen sollten bei der Abschlussprüfung angerechnet werden. Eine Verlagerung der Lehrabschlussprüfung würde die Prüfungsangst vermindern, weil dann die Prüfung in gewohnter Umgebung mit den bekannten Maschinen durchgeführt wird“, so Wohlgemuth.
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