Unmut derTouristiker nimmt zu

Michael Baldauf ärgert sich über die neuen Rahmenbedingungen.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

ELBIGENALP (rei). Der Unmut in der Tourismusbrache wächst: Die Regierungsmannschaften von SPÖ und ÖVP wollen eine Steuerreform zugunsten der Bevölkerung durchboxen. Zulasten des Tourismus, wie viele meinen. Michael Baldauf, Obmann der Wirtschaftskammer Reutte und Hotelier im Lechtal sieht das auch so.
„Die neuen Rahmenbedingungen sind extrem schlecht. Beim Thema Steuerentlastungen wird leider eine Branche extrem schlecht behandelt, das sind wir“, sagt mit Hinweis darauf, dass es eben dieser Sektor ist, der besonders viel dazu beitragen soll, die versprochenen Steuerentlastungen zu finanzieren.
13 statt bislang 10 Prozent Mehrwertsteuer werden künftig auf Unterkünfte angerechnet. Theoretisch können die Diverenzkosten an alle Urlauber bzw. Reisenden weitergegeben werden. Praktisch sei dies nicht umsetzbar, sagt Baldauf. „Wi können die dadurch steigenden Zimmerpreise nicht weitergeben. Im internationalen Vergleich liege Österreich schon heute bei den Abgaben derart weit oben, dass eine weitere Steigerung einfach nicht mehr zu vertreten sei, ist Baldauf überzeugt.
Für seinen Betrieb in Elbigenalp - die Alpenrose - denkt er bereits über einen Investitionsstopp nach. Irgendwo müsse man eben einsparen. Ob sich das geplante Mehr aus der Mehrwertsteuer am Ende für den Finanzminister ausgeht, zweifelt Baldauf massiv an. So wie er würden viele Hoteliers denken.
Verärgert ist der Obmann der Wirtschaftskammer Reutte deshalb so sehr, weil die Tourismusbranche überproportional bei der Finanzierung der angestrebten Steuerreform belastet wird.
Wirklich verwundert ist er darüber aber nicht, schließlich sind es in erster Linie Tirol und dann Vorarlberg und Salzburg, wo der Tourismus eine übergeordnete Rolle einnimmt. Doch die Mehrheit der politischen Vertreter in den Entscheidungsgremien ist hier nicht zu Hause.
Baldauf macht auch gar keinen Hehl daraus, dass er mit seinen „Parteifreunden“ der ÖVP derzeit nicht zufrieden ist. Aus seinen Funktionen will er sich derzeit dennoch nicht zurückziehen. Lieber will erversuche sich kritisch einzubringen und beim Gestalten mitwirken. Dass sich einige seiner Kollegen aber zurückziehen, versteht er sehr wohl. „Die Stimmung ist sehr schlecht! Man braucht sich nicht wundern, wenn es zunehmend Betriebe gibt, für die sich keine Nachfolger mehr finden.“

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