Breitbandausbau im Tannheimer Tal

Bgm. Markus Eberle im Keller des Gemeindeamtes. Hier befindet sich die Verteileranlage.
  • Bgm. Markus Eberle im Keller des Gemeindeamtes. Hier befindet sich die Verteileranlage.
  • hochgeladen von Günther Reichel

TANNHEIM (rei). Bei der Breitbandversorgung - also der Zurverfügungstellung von Daten über das Internet - hat das Tannheimer Tal eine Vorreiterrolle in den ländlichen Regionen eingenommen. Mit Unterstützung des Landes Tirol wurde eine "Datenautobahn" durch das ganze Hochtal verlegt. Mehr noch: Diese Hochleistungs-Datenleitung steht bei rund 70 Prozent aller Haushalte im Tannheimer Tal sozusagen "vor der Haustüre".
"Wir sind hier wirklich sehr weit. Heuer werden wir den Ausbau weiter vorantreiben", erklärt Tannheims Bürgermeister Markus Eberle. Er war die treibende Kraft im Tal für den Ausbau des Glasfasernetzes.

Im Grund handelt es sich um zwei verschiedene Leitungsnetze. Eberle beschreibt sie so: Eine "Hauptstraße", die beim Knotenpunkt in Höfen beginnt und über Weißenbach und den Gaichtpass ins Tal faührt. Hier zieht sich das Netz dann im Zick-Zack-Kurs durch die Gemeinden bis zurück nach Schattwald. Diese Hauptleitung wird durch "Gemeindestraßen" ergänzt. Es sind dies die Zuleitungen innerhalb der Gemeinden zu den einzelnen Haushalten bzw. Unternehmen.

Es ist die neueste Technologie, auf die man dabei setzt. Früher noch unvorstellbare Datenmengen können über dieses bereit gestellt werden. Theoretisch sind bis zu einem Gigabit pro Sekunde (1GB/sec) möglich. Diese Datenmenge wird aber kaum jemand benötigen.
Größere Hotels und andere Betriebe kommen mit etwa 160 MB/sec. aus, erklärt Eberle. Private Haushalten reicht schon deutlich weniger. "Es gibt etliche Private, denen stehen derzeit vielleicht 5MB/sec.. Das ist wenig, aber es geht auch", weiß Eberle durchaus aus persönlicher Erfahrung heraus.
Jetzt mit dem Breitbandnetz macht die ganze Region aber einen riesigen Schritt nach vorne. "Genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Datenmengen, die über das Internet geschickt werden, nehmen rasant zu", erklärt Eberle.
Im Hochtal haben jetzt die Gemeinden das geeignete Datennetz in der Hand. Die Hauptleitung wurde unter Federführung des Abwasserverbandes gebaut. Eine gute Lösung, darin ist man sich einig, dann dieser Verband ist talübergreifend tätig und ebenfalls den Gemeinden zugehörig. In den einzelnen Orten kümmern sich die Gemeinden um die Verteilungsnetze.
Dabei konnen viele Synergien genützt werden. Überall dort, wo Kanal, Strom oder Wasser, bzw. teilweise - wo vorhanden - auch Erdwärme verlegt werden muss, kommt jetzt automatisch auch die Datenleitung mit in den Boden. Diesen Vorteil hat sonst niemand. Die Kosten können so vergleichsweise gering gehalten werden.

Die Gemeinden treten dennoch nicht als Provider in Aktion. Das bedeutet, sie bieten keine Internetanschlüsse an, sondern stellen ihrerseits das vorhandene Datennetz bestehenden Providern zu Verfügung. Im Moment nützt dies nur die Fa. telenet in Reutte. Doch das Interesse bei den anderen Anbietern ist geweckt.
Beste Voraussetzungen also, dass das Tannheimer Tal bald ein echtes "Schlaraffenland" in punkto Internetversorgung wird. "Wir haben sicher beste Voraussetzungen geschaffen. Das Angebot wird gut angenommen. Das Interesse auch bei den Abnehmern steigt kontinuierlich", freut sich Markus Eberle.

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