Flüchtlingsfamilie fühlt sich wohl in Tannheim

Die neunköpfige Familie wurde in Tannheim bisher sehr gut aufgenommen. Die Familie zieht es aber vor, nicht mit Foto vorgestellt zu werden.
  • Die neunköpfige Familie wurde in Tannheim bisher sehr gut aufgenommen. Die Familie zieht es aber vor, nicht mit Foto vorgestellt zu werden.
  • hochgeladen von Günther Reichel

TANNHEIM (rei). Flüchtlinge in einer Gemeinde zu integrieren ist nicht ganz einfach. Immer wieder gibt es Bedenken unterschiedlicher Art. Die Gemeinde Tannheim zeigt vor, wie man das Thema aktiv angehen kann, um Vorurteile möglichst im Keim zu ersticken.
In einem Schreiben informierte die Gemeinde die Bevölkerung darüber, um wen es sich bei den neuen Flüchtlingen handelt, und warum diese gekommen sind.
Es ist eine Geschichte, welche zeigt, unter welch dramatischen Verhältnissen Menschen zu uns flüchten:
"Seit Mitte September lebt die 9-köpfige Großfamilie in Innergschwend. Die Familie besteht aus Mutter Thanaa, ihr Mann ist im Frühjahr dieses Jahres in Kufstein verstorben, ihrer Tochter Dalal mit Ehemann Ramiz, ihren beiden Söhnen Samer und Maher mit ihren Ehefrauen Hala und Nour und den beiden Enkelkindern Raid und Sana.
Ihre Heimatstadt Gouber in der Nähe von Damaskus, Syrien, mussten sie 2013 verlassen und sie sind in den Libanon geflüchtet, wo sie zwei Jahre gelebt haben. Als sich die Situation dort verschlimmerte, sind sie weiter in die Türkei gezogen, wo sie sich ca. zwei Monate aufhielten. Von dort aus ging es mit Schlauchbooten übers Meer nach Athen. Mit Bus, Zug und auch zu Fuß flüchteten sie über Serbien,
Kroatien, Slowenien nach Österreich, wo sie in Villach ihren Asylantrag stellten.
Die erste Zeit verbrachten sie im Erstaufnahmelager in Thalham, dann ging es nach Ebbs in eine Großunterkunft und im September nach Tannheim."

Großes Entgegenkommen

Bürgermeister Markus Eberle hofft, dass die Familie in Tannheim viel Entgegenkommen und Verständnis findet. Er ist guter Dinge, dass das gelingt. Aber auch die Familie trägt das ihre dazu bei. "Sie sind sehr bemüht unsere Sprache zu lernen und machen darin gute Fortschritte", heißt es im Informationsschreiben der Gemeinde. Freiwillige Deutschlehrer leisten einen großen Beitrag, damit die Integration gelingt. Umgekehrt werden die Männer aus Syrien im Winter bei der Gemeinde im Rahmen von gemeinnütziger Tätigkeit bei der Schneeräumung helfen und auch beim Skitrail werden sie im Helferteam mitarbeiten.

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