„Frauen. Forum. Zukunft" lud zum Gedankenaustausch

Die Teilnehmerinnen nützten die Veranstaltung für intensive Diskussionen. | Foto: Margit De Monte
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  • Die Teilnehmerinnen nützten die Veranstaltung für intensive Diskussionen.
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Wenn Unternehmerinnen aus Garmisch-Partenkirchen und dem Außerfern gemeinsam frühstücken, dann sind geballte Kompetenz, Energie und Gestaltungswille garantiert!
Das Team um „Frauen. Forum. Zukunft" lud in die Wirtschaftskammer Reutte zum Unternehmerinnen-Frühstück für Frauen diesseits und jenseits der Grenze – und alle kamen!

Bei bester regionaler Frühstückskost vom Außerferner Bauernladen wurden sehr temperamentvoll, sachlich energisch und wissend, zugleich heiter und empathisch, die immerwährenden Themen der Regionalentwicklung aus der Perspektive der Frauen diskutiert. Und welche sind die ernüchternden Fakten, sowohl der Referentin, Dr.in Alexandra Weiss von der Universität Innsbruck, als auch der vielen Frauen? Es ist wie es ist – seit Jahrzehnten.
Eine Verbesserung der Situation der Frauen am Land? Nicht wirklich in Sicht. Familiäre Begleitung von Kindern ein ausschließliches Privileg der Frau wie die innerhäusige Arbeit? Selbstverständlich. Natürlich unbezahlt. Gesellschaftliche Wertschätzung von Alleinverdienerinnen, die sich in steuerlichen Vergünstigungen niederschlägt? Weit gefehlt. Undurchlässigkeit bei Bildung und eingeschränkte Berufs- und Karrierechancen trotz Top-Qualifikation? Tatsache. Neuerliche Manifestation von traditionellen Bildern, wie Familie zu sein hat, wer Pflegearbeit leisten muss, welche Arbeitswelt die männliche ist? Dreimal ja.
Stimmen werden laut!
Das muss nicht so bleiben, wenn man in die Runde der Unternehmerinnen, der engagierten Frauen im politischen und öffentlichen Bereich, schaut. Nach der Schreckstarre über den ganz offensichtlichen Rückwärtsmarsch fast europaweit, über den immer noch und immer wieder spürbaren zynischen Widerstand gegen Gleichstellungspolitik, organisieren sich die Frauen, weit über Volksbegehren und die klassischen Frauenräume hinaus. Sie formulieren ihre Erwartungen und Ansprüche an die Politik und die Wirtschaft, bzw. an die Unternehmen neu.

Klare Botschaft

Klar die Botschaft: Geht die Frau, stirbt das Land, also schafft die Rahmenbedingungen, über die ihr immer nur redet, um ein Überleben der Regionen zu sichern. Klar die Ansage: Rein männliche Interessen sind nicht allgemeines Interesse. Der Blick auf die gelebte Realität einer Frau ist ein anderer und deckt sich nicht (mehr) mit dem gängigen Mustern der Tradition oder Religion. Klar die Forderung: Regionale Strukturen wie Landwirtschaftskammer, Wirtschaftskammer, andere SozialpartnerInnen haben die Macht und die Möglichkeit für geänderte Rahmenbedingungen zu sorgen. Und sie werden das wollen müssen, wenn „Feuer am Dach“ ist und die jungen Menschen nicht mehr in die Region zurückkommen.
(Angelika Hörmann)

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