Kniepassstraße nach Felssturz für den Verkehr gesperrt

PFLACH/PINSWANG (rei). Seit Mittwoch ist die wichtige Straßenverbindung von Pflach nach Pinswang über den Kniepass gesperrt. Der Grund dafür ist ein Felssturz. Dieser ereignete sich im Zuge von Sicherungsarbeiten am brüchigen Fels.

Landesgeologe war da
Im Rahmen eines Lokalaugenscheins durch den Landesgeologen wurde im Bereich der Abbruchstelle labiles Gestein in einem Umfang von bis zu 500 Kubikmetern und damit Gefahr in Verzug festgestellt.
Die Pinswanger Straße wurde daher über die Pfingstfeiertage gesperrt. Diese Woche sind Felssprengungen vorgesehen. Danach wird alles abgeräumt. Dann sollte die Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Fels ist sehr brüchig
Bauamtsleiter Wolfgang Haas konnte vergangene Woche nicht viel mehr dazu sagen. "Der Fels scheint hier besonders brüchig zu sein", stellte er mit Blick auf ein Großereignis am 29. September 2012 fest. Damals donnerten zunächst 50 bis 60 Kubikmeter Fels auf die Straße. Das war aber nur ein Vorbote - weitere Abbrüche erhöhten die Materialmenge auf geschätzte 200 bis 300 Kubikmeter, schließlich war die Rede von 2000 Kubikmeter Fels und Geröll, die sich auf der Kniepassstraße türmten.

2012 war ein Großereignis
Weitere 5000 Kubikmeter wurden oberhalb der Straße ausgemacht und in wochenlanger Arbeit fachgerecht abgetragen. Am Ende war die Rede von rund 8000 Kubikmeter Fels, die selbstständig abgebrochen waren, bzw. von Firmen abgetragen wurden. Erst im Dezember 2012 konnte die Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Abbruch an anderer Stelle
Der neuerliche Felssturz befindet sich aber an ganz anderer Stelle, nämlich im Bereich der Unterführung der B179, und somit einige hundert Meter vor der Abbruchstelle des Jahres 2012.
Damals loderte eine Diskussion über den Bau einer neuen Lechbrücke unmittelbar vor dem Kniepass auf. Mit einer solchen könnte der Kniepass umfahren werden. Konkrete Pläne dazu gibt es derzeit aber nicht.
Sanierung steht bevor
Die Meldung über den neuerlichen Felssturz kam zu einem Zeitpunkt, kurz nachdem bekannt wurde, dass die Kniepassstraße auf Pflacher Gebiet vielleicht noch heuer saniert wird.
Bürgermeister Helmut Schönherr gab dies bekannt. Er informierte seine Bürger, dass ev. noch in diesem Sommer die Landesstraße L288 komplett neu asphaltiert wird. Bei dieser Gelegenheit werde auch die Gasversorgung im Bereich der Kniepass-Straße erweitert.
Details konnte der Pflacher Gemeindechef nicht nennen, er kündigte aber an, dass die Anrainer rechtzeitig informiert werden. Bauherr bei diesem Projekt wäre das Land Tirol, bzw. das Baubezirksamt Reutte. Bauamtsleiter Wolfgang Haas gab sich auf eine diesbezügliche Anfrage der Bezirksblätter - diese erfolgte kurz vor dem Felssturz - allerdings "zurückhaltender". Untersuchungen hätten nämlich gezeigt, dass das Baulos komplizierter werden könnte, als zunächst gedacht.

Wichtiges Vorhaben
"Wir haben unseren Baustellenplan für heuer etwas umdisponiert, daher ist das Projekt Kniepass-Straße überhaupt erst in unseren Fokus für heuer gerückt", erklärte Haas.
Einfach nur eine neue Asphaltdecke aufzubringen spiele sich jedenfalls nicht, denn mit der Straßensanierung gehe auch die Verlegung der Gasleitung einher. Außerdem sei das Gehsteig-Thema noch nicht geklärt.
"Wir haben den Kniepass aber am Radar", versicherte der Chef des Baubezirksamtes Reutte.
Mit dem neuerlichen Felssturz auf der kürzesten Verbindung zwischen Pflach und Pinswang hat sich auch die Idee einer Brücke über den Lech wieder in Erinnerung gerufen.

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