Gewalt gegen Kinder auch bei uns bekannt

Von der Ermahnung, über richtiges Schimpfen bis hin zur Gewalt. Leider sind die Übergänge dazwischen mitunter fließend. Da heißt es aufpassen. | Foto: Archiv PC
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Gewalt gegen Kinder gibt es leider auch bei uns. 2013 gab es im Bezirk ganze 432 Verdachtsfälle!

AUSSERFERN (rei). „Die ‚gesunde Watsche‘ gibt es nicht“, stellt Landesrätin Christine Bauer fest. Der „Tag der Gewaltlosigkeit“, der vergangene Woche am Terminkalender stand, war Anlass, die aktuellen Zahlen genauer anzusehen. Und die sind alles andere als erfreulich, ja, sie geben zu denken.
Zumeist sind es überforderte Eltern - häufig im Zusammenhang mit finanziellen Problemen, Suchtproblemen oder psychischen Erkrankungen - welche sich nicht mehr zu helfen wissen und dann leider falsch reagieren. 3329 Gefährdungsmeldungen gingen 2013 tirolweit ein, in 18 Fällen kamen diese aus dem Bezirk Reutte. Doch wirklich betroffen sind deutlich mehr Kinder. Silvia Rass-Schnell ist Vorstand der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Landes. Sie berichtet, dass im vergangenen Jahr 110 Kinder bzw. deren Eltern im Bezirk ambulante Hilfe in Anspruch nehmen mussten, weil eine potentielle Gefährung vorlag. Zumeist wurden in der Folge Hausbesuche vergenommen. „Oft lassen sich Krisen durch Beratungen oder eine ambulante Betreuung lösen“, weiß Rass-Schnell aus ihrer Erfahrung.
Aber das ist manchmal zu wenig. Daher wurden vergangenes Jahr 28 Kinder bzw. Jugendliche aus dem Bezirk Reutte im Rahmen der „vollen Erziehung“ in stationäre Einrichtungen übergeben. Manchen nur vorübergehend und kurzfristig, teilweise fanden Burschen und Mädchen dort aber auch längerfristig ein neues Zuhause - nämlich immer dann, wenn die Situation in der Familie nicht mehr tragbar war.
Mit einer neuen Initiative will das Land Tirol helfen. Informationen dazu gibt es im Internet unter www.tirol.gv.at/meinjob.tirol.

Von der Ermahnung, über richtiges Schimpfen bis hin zur Gewalt. Leider sind die Übergänge dazwischen mitunter fließend. Da heißt es aufpassen. | Foto: Archiv PC
LR Bauer: "Die gesunde Watschn gibt es nicht!" | Foto: Land Tirol
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