Geschenke für Kinder: mit Liebe & Geschichte
"Ich hab dir was mitgebracht, das hat auch mir schon Spaß gemacht." Kinderfreunde fordern Umdenken beim Schenken.
BEZIRK. "Augen auf beim Spielzeugkauf!" heißt es seit vielen Jahren in der vorweihnachtlichen Kampagne der Kinderfreunde OÖ. Heuer will die Initiative eine Lanze für gut erhaltenes und geliebtes Spielzeug brechen – und zum Schenken von Gebrauchtem anregen. "Wir spüren einen sich wandelnden Zeitgeist. Es zählt die Qualität des Geschenks, unabhängig von der Originalverpackung. Mit unserer aktuellen Kampagne wollen wir das verstärken", erklärt Sonja Löffler, Geschäftsführerin der Kinderfreunde Innviertel. Gebrauchtes zu Schenken, habe dabei viele Vorteile: Umweltressourcen werden geschont, es ist günstiger und durch das ersparte Shopping bleibt mehr Zeit für die Familie.
"Geschenke mit Geschichte" für Kinder
Doch nicht nur Natur und Geldbörse profitieren nach Ansicht der Kinderfreunde von der neuen Art zu schenken, auch Kinder seien Nutznießer von "Geschenken mit Geschichte". Schließlich sei es nicht die Menge an Geschenken, die glücklich macht, sondern deren Qualität. "Kinder verdienen liebevoll ausgewählte Geschenke und damit die Auseinandersetzung mit ihren Besonderheiten. Das ist ein Ausdruck davon, dass man jemandem wichtig ist – und dieses Gefühlt stärkt Kinder wie Erwachsene", ist Löffler überzeugt.
Kampagne als Suchtprävention
Auch als Variante der Suchtprävention sehen die Kinderfreunde ihre neue Kampagne. Schließlich fördere es späteres Suchtverhalten, wenn Kinder immer das Neueste haben müssen und diese Dinge auch bekommen. Die Kampagne will zudem dem Druck entgegen steuern, sich über Gegenstände Wert in der Gruppe zu verschaffen. "Besser ist es, wenn Kinder sich durch ihre Eigenschaften, Stärken und ihre persönliche Individualität, nicht durch den Besitz von Dingen, geschätzt fühlen." Werden ich die eigenen Kinder beschenkte, sollte man womöglich vorab mit den jeweiligen Eltern klären, ob gebrauchte oder selbstgemachte Spielsachen in Ordnung sind.
Falsches Geschenk? Ab damit zu Sammelstellen & Tauschbörsen
Um erfolgreich Gebrauchtes zu schenken, sollte es Dinge sein, die schon einmal Freude bereitet haben – und sie sollen zu dem Beschenkten passen. Es sollten auch Geschenken von guter Qualität sein. Ist das Geschenk etwas, womit man selbst nichts anzufangen wusste, merkt man das beim Weiterschenken. Gut erhaltene Dinge gehören aber trotzdem nicht auf den Müll, man bringt sie besser zu Sammelstellen von Volkshilfe oder Caritas, zu Tauschbörsen oder Ähnlichem. Oder man fragt im Bekanntenkreis, ob jemand etwas damit anfangen kann.
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