Die Sonne mit Vorsicht genießen
BEZIRK. Wenn die Sonne nach langer Zeit endlich wieder durch die Wolken blinzelt, fehlen oft die wichtigsten Accessoires: Sonnenbrille, Sonnencreme und Kopfbedeckungen. Doch diese Dinge sollte man immer dabei haben, denn die Zahl der Hautkrebserkrankungen steigt jedes Jahr. "Jeder ist für seine Haut selbst verantwortlich, aber auch für die seiner Kinder. Denn in jungen Jahren wird der Grundstein für gesunde Haut gelegt", weiß Johannes Neuhofer, Fachgruppenobmann der oberösterreichischen Hautärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für OÖ.
Deshalb rät Neuhofer: "Geben Sie eine kleine Tube Sonnencreme in Ihre Handtasche oder legen Sie sie ins Auto – nicht nur als Cabriofahrer – und seien Sie so jederzeit vorbereitet, Ihre Haut zu schützen, denn die Sonne ist wie ein Überraschungsangriff.“
Und auch wenn die genetische Veranlagung einen Teil dazu beiträgt, der Hauptfaktor für Hautkrebs ist und bleibt die häufige und intensive Sonneneinstrahlung, vor allem in der Kindheit. „Wir werden immer älter und somit wird das Risiko immer größer, auch noch sehr spät an Hautkrebs zu erkranken. Aber mit der richtigen Vorsorge muss das nicht sein“, so Neuhofer.
Vorsorge und Früherkennung
Die Heilungschancen bei den rechtzeitig erkannten Melanomen sind hervorragend und sie können meist sogar ambulant entfernt werden. Bei einem Melanom hängt die Heilungschance von der Früherkennung und der damit verbundenen frühzeitigen Behandlung ab. „Die Früherkennung von Hautkrebs ist nach wie vor das non plus ultra, deshalb weisen wir Hautärzte jedes Jahr wieder auf ausreichenden Sonnenschutz und das Beobachten von Veränderungen von Muttermalen hin“, sagt Dr. Neuhofer. Die Dermatologen empfehlen, die Haut (und die des Partners) regelmäßig selbst zu begutachten und bei Unklarheiten den Dermatologen zu Rate zu ziehen.
Vorsorgetipps des Hautexperten
- Die direkte Sonneneinstrahlung rund um Mittag vermeiden, zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Belastung am höchsten.
- Sonnenschutz mindestens eine halbe Stunde vor dem Aufenthalt in der Sonne auftragen – je nach Kontakt mit Wasser oder Schweiß nachcremen nicht vergessen. Besonders Sportler, die viel draußen unterwegs sind und schwitzen, sollten gut geschützt sein.
- Pflegestift mit UV-Schutz für die Lippen verwenden.
- Augen mit einer Sonnenbrille mit hundertprozentigem UV-Schutz schützen.
- Auch Kleidung hilft: Ein weißes T-Shirt schützt aber nicht besser als ein schwarzes. Weiß reflektiert zwar besser, aber lässt mehr UV durch als schwarz, denn bei schwarzer Kleidung wird UV absorbiert und in Wärme umgewandelt. Also auch unter der Kleidung eincremen!
- Kinder bis zum ersten Lebensjahr sollten sich gar nicht in der prallen Sonne aufhalten.
- Bis zur Pubertät ist die Haut empfindlicher als bei Erwachsenen, also noch gründlicher auf einen perfekten Sonnenschutz achten.
- Cremen und Lotionen ab einem Lichtschutzfaktor von 15 sind unerlässlich.
- Kopf, Schultern, Handrücken, Stirn, Ohren, Nase und Unterlippen, die sogenannten Sonnenterrassen des Körpers besonders gut schützen.
- Auch bei bewölktem Himmel und im Wasser nicht aufs Eincremen vergessen.
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