Ein Retter von Ried
In memoriam Albert Kurzke
RIED. Albert Kurzke wurde am 3. Mai 1945 beim Rieder Friedhof erschossen, weil er als Feldwebel den weiteren Kampf gegen die Amerikaner für sinnlos erachtete und eingestellt hatte. Das Ultimatum der US-Army, Ried in Schutt und Asche zu legen, wurde dadurch nicht wirksam.
Am Montag, 16. August 2021, lud Bürgermeister Albert Ortig Kurzkes Tochter Barbara Moerschel aus Frankfurt am Main mit ihrem Sohn Norbert Herbert zu einem Empfang ein. Letzterer hatte im Internet über seinen ermordeten Großvater recherchiert und entdeckt, dass das Buch „Nationalsozialismus im Bezirk Ried“ von Gottfried Gansinger über die Geschehnisse berichtet und die Stadt einen Gedenkort errichtet hat. Die Familie Kurzke wohnte damals in Gmunden. Albert Kurzke wurde zum „Endkampf“ nach Ried befohlen.
Kaserne und Gedenkort
Der Besuch führte die Verwandten von Kurzke auch in die Kaserne und in das Charlotte Taitl Haus. In der Kasern führte Major Hannes Wagner die Besucher in den äußersten Winkel des Geländes, dorthin, wo Zeitzeugen zufolge die Vierlingsflak stand, dessen Kommando von Albert Kurzke überzeugt wurde, den Beschuss der Amerikaner zu beenden. Hans Dallinger war in Folge einer der drei Männer, die am Turm der Stadtpfarrkirche die weißen Fahnen als Zeichen der Kapitulation gehisst hatten. Nachdem die deutschen Waffen schwiegen, haben auch die Amerikaner den Kampf eingestellt und ihr Ultimatum, Ried zu bombardieren und mit Kanonen in Schutt und Asche zu legen, nicht mehr umgesetzt. Wegen dieser Kapitulation wurde Kurzke von nationalsozialistischen Soldaten erschossen. Bärbl Moerschel, geborene Kurzke, verlor dadurch als Vierjährige ihren Vater.
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