Georg Hanreich
Kulturarbeit war sein Leben, ein Schloss sein Lebenswerk
Der Architekt, Ministerialrat und ehemalige Politiker Georg Hanreich ist im 84. Lebensjahr verstorben.
INNVIERTEL/HAUSRUCKVIERTEL. Geboren 1939 in Wien und aufgewachsen in Suben am Inn, studierte Georg Hanreich Architektur, legte aber auch die Gesellenprüfung als Tischler ab. Danach war er als Techniker und geschäftsführender Gesellschafter eines Unternehmens tätig, das auf eine k.u.k. Hoftischlerei zurückging. Von 1971 bis 1979 gehörte Hanreich als FPÖ-Abgeordneter dem Nationalrat an; unter anderem geht die Pkw-Gurtanlegepflicht auf seine Initiative zurück. Seit den 1980er-Jahren hat er die österreichische Museumslandschaft nachhaltig mitgestaltet, als Ministerialrat im Wissenschaftsministerium, Leiter der Abteilung Museen und Bibliotheken im Bundesdenkmalamt sowie als Vorstandsmitglied internationaler Museumsorganisationen.
Zum Lebensmittelpunkt wurde für Georg Hanreich, seine Frau Lotte und die vier Kinder Schloss Feldegg bei Pram, das er bereits 1964 in einem ruinösen baulichen Zustand erworben hatte. Mit einem Schlossmuseum steht der Familiensitz heute für kulturinteressierte Besucher offen. Er veröffentlichte mehrere Publikationen, engagierte sich als Gildenmeister und Vorsitzender der Innviertler Künstlergilde und hatte maßgeblichen Anteil an der Gründung der Pramtal Museumsstraße und des Museums Furthmühle in Pram. Sein Fachwissen wurde auch im oberösterreichischen Landeskulturbeirat und in der Jury des Österreichischen beziehungsweise Salzburger Museumspreises geschätzt.
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