Leserbrief von Josef Wagneder
"Der Bau müsste zur Gänze gestoppt werden"

Bei den Baggerungen für einen Masten der 110 KV Leitung in Taiskirchen stieß man auf eine alter Mülldeponie. | Foto: privat
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  • Bei den Baggerungen für einen Masten der 110 KV Leitung in Taiskirchen stieß man auf eine alter Mülldeponie.
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Leserbrief von Josef Wagneder aus Taiskirchen zur entdeckten Mülldeponie im Rahmen der Bauarbeiten der 110 KV Leitung von Raab nach Ried.

TAISKIRCHEN. So wie Bürgermeister Johann Weirathmüller wissen wohl alle, auch die Öffentlichkeit, dass hier nicht nur Plastik sondern schlicht alles – bis hin zu Autoreifen, Wracks, Kühlschränke – entsorgt wurde. Sollte es also zu einer Räumung kommen, muss dies auch von der Öffentlichkeit getragen werden. Hier den Grundbesitzer verantwortlich zu machen , ist zu hinterfragen, liegen diese Tätigkeiten doch schon 50 Jahre zurück, wo der jetzige Grundbesitzer noch ein Kind war. Dass diese "Entsorgung" damals so üblich war,  auch unter Kenntnis der damaligen Gemeindevertretung, erklärte Bürgermeister Weirathmüller richtig. 

Was müsste herauskommen, was wird herauskommen?

Die Energie AG stoppt also alles und lässt es von der Behörde des Landes prüfen. Was müsste herauskommen? Eine vollständige Räumung , denn hier ist mit Sicherheit kein Schutz des Grundwassers gegeben! Doch was wird herauskommen? Nichts, denn Netzbetreiber und Eigentümer Land Oberösterreich, also die Politik, treiben den Bau dieser höchst umstrittenen Leitung voran. Und hier sind wir beim eigentlichen Thema: Der Bau müsste nämlich zur Gänze gestoppt werden. Warum? Im Starkstromwegegesetz, das im wesentlichen aus den 1930er Jahren stammt, heißt es: "Eine Leitung ist zu genehmigen, wenn sie der Stromversorgung nicht widerspricht und es keine andere Möglichkeit gibt." Mit einem Erdkabel gäbe es aber andere Möglichkeiten. Auch die erfolgten Enteignungen wären nur dann zulässig, wenn es keine andere Möglichkeit gäbe. 

Realität ist...

Realität ist, dass praktisch alle Stromausfälle auf beschädigte Freileitungen zurückzuführen sind. Realität ist, dass heute jeder Neubau mit Erdkabel versorgt wird. Beispiele sind die Zweitanspeisung Mühlviertel mit 110KV Erdkabel, mehrere Leitungen  bis hin zu 380 KV Erdkabel in Deutschland oder Dänemark und sogar ein 500KV Erdkabel für Tokio. Auch Sizilien wird mit Erdkabel versorgt. Realität ist, dass Netzbetreiber nur Investitionskosten angeben, nicht jedoch Wartungskosten, die wohl bei Erdkabel gleich null sind. Realität ist, dass Grundstücksentwertungen für Anrainer, die nur bei Freileitung entstehen, nicht abgegolten werden! Und wenn man sich die aktuellen Bauarbeiten für die 79 Masten anschaut, ist es noch unglaubwürdiger, dass Freileitungen billiger sein sollen.

Bei Baggerung für Masten auf Mülldeponie gestoßen
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