Drei Gemeinden im Bezirk sind "1A"
Seit 15 Jahren erhebt die Arbeiterkammer den Kinderbetreuungsatlas für Oberösterreich. 2014 gibt es eine zusätzliche 1A-Gemeinde im Bezirk Ried.
BEZIRK. Ried im Innkreis, Andrichsfurt und jetzt auch St. Martin: Drei Gemeinden im Bezirk Ried sind laut dem Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer 1A in Sachen Kinderbetreuung. Sie erfüllen alle Voraussetzungen des Vereinbarkeitsindikators für Beruf und Familie (VIF) und bieten zudem eine Betreuung für Unter-Dreijährige und Volksschüler an. "In unserer Gemeinde gibt es rund 1600 Arbeitsplätze, darunter viele Jobs für Frauen. Zudem leben hier viele junge Eltern, die berufstätig sind – da können wir als Gemeinde nicht einfach wegschauen", erklärt St. Martins Bürgermeister Kurt Höretzeder. Schon im Vorjahr fiel die Gemeinde mit ihrem Kinderbetreuungsangebot in die zweitbeste Kategorie "A". Mittlerweile wurden die Öffnungszeiten des Kindergartens weiter ausgedehnt – der Sprung zur 1A-Gemeinde folgte. "Wir haben zudem rund 300.000 Euro in die Nachmittags-Betreuung für Volks- und Hauptschüler investiert und viel Geld für den Ausbau der Volksschule in die Hand genommen – sie zählt zu den Vorzeigeschulen im Bezirk", ist Höretzeder überzeugt. Als ehemaliger Hauptschullehrer habe er besonders viel Verständnis für den Nachwuchs in der Gemeinde. Schritt für Schritt sei in der Gemeinde in den letzten Jahren das Kinderbetreuungsangebot ausgebaut worden. "In die Kinderbetreuung zu investieren, ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Wenn wir Arbeitsplätze haben wollen, müssen wir auch die passenden Voraussetzungen für junge Familien schaffen. In unserer Gemeinde sind die Nachfrage und der Bedarf an einem entsprechenden Angebot gegeben", weiß Höretzeder.
Verbesserungen im Bezirk
Nicht nur in St. Martin, auch in anderen Gemeinden gab es Verbesserungen: In Lambrechten, Mühlheim, Waldzell, Weilbach und Wippenham können jetzt auch Unter-Dreijährige betreut werden. In Antiesenhofen gibt es eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder sowie ein Mittagessen im Kindergarten. In Peterskirchen wurde ebenfalls eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder ermöglicht. In Taiskirchen gibt es erweiterte Öffnungszeiten im Kindergarten. Fünf der 36 Rieder Gemeinden fallen in die Kategorie "A" und haben sowohl ein Angebot für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder als auch einen Kindergarten mit Mittagessen und Öffnungszeiten von mehr als acht Stunden täglich. Von flächendeckenden Betreuungs-angeboten, die eine Vollzeitbeschäftigung der Eltern gut ermöglichen, ist der Bezirk aber trotzdem noch weit entfernt: 8,3 Prozent der Rieder Gemeinden sind 1A – der Ober-österreich-Durchschnitt liegt bei 17 Prozent.
Vereinbarkeitsindikator für Familie und Beruf
Als Maßstab für das Ermöglichen einer Vollzeitbeschäftigung wurde der VIF heuer zum fünften Mal herangezogen. Folgende Kriterien sollen Kindergärten erfüllen:
• mindestens 45 Stunden wöchentliche Öffnungszeit, werktags Montag bis Freitag
• an vier Tagen pro Woche mindestens 9,5 Stunden geöffnet
• Mittagessen für die Kinder
• maximal fünf Wochen im Jahr geschlossen
Jene Gemeinde, die alle vier Kriterien erfüllen, fallen in die Kategorie "A". Wer darüber hinaus noch eine Betreuung für Unter-Dreijährige und Volksschüler anbietet, wird als "1A"-Gemeinde besonders hervorgehoben.
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