Mensch, Tier und Technik halfen zusammen
Erfolgreiche Personensuche in Obernberg dank Drohneneinsatz
Am Donnerstag, 3. Februar 2022, herrschte in Obernberg große Aufregung: Zahlreiche Einsatzkräfte waren vor Ort, ein Helikopter kreiste, Suchhunde und die Drohnengruppe der Freiwilligen Feuerwehr Ried waren zur Stelle. Der Grund: Ein demenzkranker, 82-jähriger Bewohner des Seniorenheimes wurde vermisst.
OBERNBERG, RIED. Polizisten aus Obernberg wurden gestern, 3. Februar 2022, gegen 16 Uhr vom Personal des Seniorenheimes Obenberg in Kenntnis gesetzt, dass ein 82-jähriger Bewohner nicht von seinem täglichen Spaziergang zurückgekehrt sei. Eine Nachschau an der gewohnten Marschroute von Obernberg nach Reichersberg verlief negativ, weshalb eine Suchaktion organisiert wurde. An dieser waren eine Diensthundestreife, drei weitere Streifen der Polizei, ein Polizeihubschrauber, die Rettungshundebrigade, eine Suchstaffel des Roten Kreuzes mit Suchhunden und rund 40 Männer der Feuerwehren Obernberg, Reichersberg und Ried im Innkreis beteiligt.
Technik im Dienst des Menschen
Erstmals wurde auch die Drohnengruppe der Freiwilligen Feuerwehr Ried zur Unterstützung bei einer Personensuche eingesetzt. Und das mit Erfolg: Gegen 20.40 Uhr lokalisierte die Drohne den vermissten Mann mittels Wärmebildkamera im Augebiet. Nachdem die entsprechenden Koordinaten von der Drohne an das Bodenpersonal übermittelt wurden, konnte die Person im schwer zugänglichen Morast unmittelbar aufgefunden werden. Der Mann war abseits eines Weges im dichten Gebüsch, knietief im Schlamm steckengeblieben und konnte sich nicht mehr selbstständig befreien. Um eine sichere Rettung des Mannes durch das Rote Kreuz und die Feuerwehr zu ermöglichen, wurde die Einsatzstelle noch mit dem Scheinwerfer der Drohne ausgeleuchtet. Durch die hervorragende Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen konnte der Mann, zwar unterkühlt, aber ohne schlimmere Verletzungen gefunden werden. Er wurde in das Krankenhaus Ried im Innkreis eingeliefert.
"War ein tolles Erfolgserlebnis"
Erst seit Oktober 2021 warten bei der Feuerwehr Ried zwei Drohnen, eine davon mit Wärmebildkamera, auf derartige Einsätze. "Dass wir bereits nach so kurzer Zeit mit dieser Technik schon ein Menschenleben retten konnten, ist natürlich ein tolles Erfolgserlebnis", so Kommandant-Stellvertreter Florian Schmidbauer, der gemeinsam mit Mathias Gruber, ebenfalls Kommandant-Stellvertreter, die Drohne bei der Personensuche steuerte. Aktuell ist die Drohnengruppe der Freiwilligen Feuerwehr Ried die einzige derartige in Oberösterreich. Insgesamt zehn Kameraden wurden in der Steuerung der Drohnen ausgebildet. "Wir können auch für überregionale Einsätze angefordert werden. Bis Juni will das Landesfeuerwehrkommando fünf weiter Gruppen installieren", so Schmidbauer. Neben der Personensuche sollen die Drohnen künftig auch zu Lageerkundungen oder bei Hochwasser eingesetzt werden. Dank modernster Technik sind auch verschiedenste Schadstoffmessungen mit den Drohnen möglich.
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