Selbstbedienungsläden in Ried
Gutes aus der Region rund um die Uhr
Immer mehr Bauern aus der Region setzen bei der Vermarktung ihrer Produkte auf Selbstbedienungsläden. Auch im Bezirk Ried gibt es bereits einige Angebote.
BEZIRK RIED (nagl). Eine Familie, die das Konzept der Selbstbedienung sehr erfolgreich und professionell betreibt, ist die Familie Gadermaier aus Neuhofen. "Wir wollten uns klar vom Vorhandenen abgrenzen und ein regionales Biosortiment direkt vom Erzeuger zum Kunden bringen. Und das in einem besonderen architektonischen Rahmen. Die Idee dazu kam uns vor etwa fünf Jahren", erzählt Peter Gadermaier vom Biohof Koblstatt. Im "Kobl" können Konsumenten aus einem großen Biosortiment wählen, etwa 500 Produkte werden angeboten. Zirka zwei Drittel davon sind von den Bauern aus der Region und variieren je nach Saison. "Aufgrund der hohen Nachfrage nach etwa Bio-Bananen oder Bio-Mandarinen haben wir auch solche Lebensmittel im Sortiment", so Gadermaier.
Zwei Kobl im Bezirk Ried
Der "Ur-Kobl", wie ihn Gadermaier nennt, steht in der Eberschwanger Straße in Ried. Neu eröffnet wurde vor kurzer Zeit der Kobl in Tumeltsham. Gebaut werden die barrierefreien Läden von der Partnerfirma Libertydothome. Weitere Kobl-Standorte sind am Weissensee in Kärnten, in Natternbach und in Hagenberg. "Dank Franchise-Partnern vor Ort können wir für den jeweiligen Standort unterschiedliche regionale Produkte anbieten. In jedem unserer Kobl sind unterschiedlichste Produkte zu finden", so Gadermaier. Aktuell gibt's Gespräche mit Franchise-Partnern in Salzburg und Wien.
"War schon immer unser Traum"
Neu im Selbstbedienungs-Geschäft ist die Familie Kettl vom gleichnamigen Milchhof in Langdorf in der Gemeinde Mehrnbach. Seit August 2021 betreibt Gerald mit seiner Frau Margit einen kleinen Hofladen, der sieben Tage die Woche rund um die Uhr geöffnet ist. "Wir wollten letztes Jahr eigentlich den Stall für unsere Milchkühe vergrößern. Die Kosten waren uns dann aber doch zu hoch, daher haben wir uns nach Alternativen umgeschaut. Da es immer schon unser Traum war, Direktvermarkter zu sein, haben wir uns für diesen Weg entschieden", so Kettl. Das Angebot: Frucht- und Trinkjoghurts in 21 verschiedenen Geschmacksrichtungen, Trinkmolke, Eier, Milch, Nudeln, Frischkäse und Erdäpfel. Kettl und seine Frau haben extra Kurse besucht, um zu lernen, wie man Joghurt und Käse selbst herstellt.
Nachfrage steigt
Das Konzept der Selbstbedienungsläden wird in der Region sehr gut angenommen, hier sind sich beide Familien einig. "Das kollektive Umdenken zu Bio-Lebensmitteln und Regionalität ist in letzter Zeit sehr groß. Die Kunden wollen die Geschichte hinter ihren Lebensmitteln kennenlernen und wissen, woher sie kommen und wer dahinter steht", so Peter Gadermaier. Auf die Frage, ob seit der Corona-Pandemie die Nachfrage steigt, können beide Familien mit "Ja" beantworten. Besonders anspornend ist für die Kettls das positive Feedback der Kunden: „Wir haben diese Entscheidung bis jetzt nie bereut. Im Gegenteil, wir möchten noch mehr Produkte anbieten.“
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