Bürgermeister Bernhard Zwielehner
"Haben einen coolen Fahrplan für Ried bekommen"
Als letztes von insgesamt sieben Stadtteilgesprächen stand gestern, 15. Februar 2023, die Innenstadt im Fokus. Das Resümee von Bürgermeister Bernhard Zwielehner am Ende der Veranstaltungsreihe: "Wir haben einen echt coole Fahrplan für Ried bekommen!"
RIED. "Nach den sieben Stadtteilgesprächen bin ich extrem begeistert, wie viele Bürger sich engagiert und mitgemacht haben. Es hat mich überrascht, wie homogen doch die Rückmeldungen der Bürger waren und wie sich diese mit den Ergebnissen der Planer decken", spricht Bürgermeister Bernhard Zwielehner die Tatsache an, dass der gesamte Stadtentwicklungsprozess in Ried von zwei Ebenen, der Bürgerbeteiligungs-Ebene und der Fachplaner- und Experten-Ebene, getragen wird. "Die Stadtteilgespräche waren durchwegs gut besucht und summa summarum sehr konstruktiv. Jetzt liegt es an der Politik, die Vorschläge, Wünsche und Ideen auch umsetzen", so Stadtbaudirektor Martin Hochhold. Moderiert wurden alle sieben Termine von den beiden Stadtenwicklungsexperten Sarah Untner vom Büro raumsinn und Florian Sturm von loop drei.
Allgemein und spezifisch
Es gab einige Themen, die in jedem Stadtteil präsent sind, aber auch sehr stadtteilspezifische, wie Regina Barth vom Bauamt Ried zusammenfasste: "Überall präsent ist der Wunsch nach weniger und langsamerem Verkehr, nach mehr Radwegen, nach Aufenthaltsbereichen besonders für Jugendliche, nach mehr Begrünung und Naherholungsflächen und nach einer besseren Anbindung des Bahnhofes an die Innenstadt." Bei den spezifischen Wünschen wurde am Riedberg von vielen eine bessere Anbindung an die Innenstadt für Fußgänger und Radfahrer genannt - konkret durch das attratkiver zu gestaltende Messegelände. Die Bürger aus Wegleiten und Auleiten wünschten sich Verbesserungen bei der Nahversorgung und weniger Durchzugsverkehr, die Einwohner von Stöcklgras und Altenried mehr Querungsmöglichkeiten sowie weniger und langsameren Verkehr auf der Schärdingerstraße. Die Bewohner der Stadtteile Kreuzberg und Kleinried klagten vor allem über die hohe Verkehrsbelastung durch das Krankenhaus. Auch das Zusammenleben der vielen "Zugezogenen" mit den "Alteingesessenen" könnte hier besser sein. Im Stadtteil Hopfenberg wünsche man sich vor allem die Erhaltung des reinen Wohngebietscharakters, im Gerichtsviertel und im Stadtteil "Fischer" mehr Durchgrünung.
Innenstadt im Fokus
Am gestrigen Mittwoch statt nun die Innenstadt im Mittelpunkt. Diese "Kernzone" der Stadt Ried hebt sich im Vergleich mit der Gesamtstadt durch einige Zahlen und Fakten hervor. So ist die Innenstadt der einzige Stadtteil, in welchem mehr Männer (52,3 Prozent) als Frauen leben. Weiters sind hier der Anteil an Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (38,5 Prozent) und der Zuwachs (17 Prozent) höher als im Rest von Ried. Auch der Anteil an Einpersonen-Haushalten ist hier mit 52,3 Prozent höher als in jedem anderen Stadtteil. Als Wünsche, Herausforderungen und Ideen für die Innenstadt wurden von den Gästen zum Beispiel weniger Leerstände, die Revitalisierung von bestehendem Wohnraum, bessere Freizeit- und Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche und Familien, mehr E-Ladestationen, der weitere Ausbau von Glasfaser und Geothermie, mehr Begegnungszonen und Gastroangebote, Parkhäuser statt Parkplätze, leistbare Mieten, mehr öffentliche Toiletten, durchgehende abgeflachte Gehsteigkanten für Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator sowie mehr Sauberkeit und Sicherheit genannt. Viel Lob erfuhren beispielsweise der Grünmarkt am Hauptplatz, das kulturelle Angebot des Kulturvereins KiK, der Stadtpark und das Stadtfest. Kritisiert wurde das Verkehrsaufkommen, die "Tuning-Veranstaltungen" und der damit verbundene Lärm sowie die Stadtwache, die zu wenig präsent sei und in den Kurzparkzonen zu wenig kontrolliere.
Mehr Parkplätze für Pendler
Stichwort Kurzparkzonen: Ein erster Schluss, den man sowohl aufgrund der Verkehrsanalyse als auch aufgrund der Kommentare der Rieder ziehen kann, bezieht sich auf die Parksituation in Ried. Laut Analyse besteht in Ried eine Überkapazität an Parkplätzen in Kurzparkzonen, allerdings ein zu geringes Angebot an Parkplätzen für Pendler. Als Folge dieser Situation werden rund 40 Prozent der Kurzparkplätze von Dauerparkern belegt. Dies beobachtete auch eine Bewohnerin der Seniorenwohnlage in der Schärdinger Straße, die sich mit ihrem Anliegen am Ende der Veranstaltung direkt an Bürgermeister Zwielehner wandte. "Unser Ziel wird sein, mehr Pendlerparkplätze zu schaffen und die Kurzparkzonen-Parkplätze zu verringern", so Barth.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.