Integration: Wo Ried steht und was noch getan werden muss

Erich Rohrauer, Gabriele Luschner und Albert Ortig präsentieren die Broschüre "Diversität".
  • Erich Rohrauer, Gabriele Luschner und Albert Ortig präsentieren die Broschüre "Diversität".
  • hochgeladen von Katrin Stockhammer

RIED (kat). Diversität und Integration im Bildungsbereich: Wo steht die Stadt Ried? Welche Angebote, Maßnahmen und Projekte gibt es und wie greifen diese? Wo besteht Handlungsbedarf? Um diese Fragen besser beantworten zu können, hat die Stadt Ried gemeinsam mit der Integrationsstelle des Landes OÖ und der "Beratergruppe vor.Ort" eine Erhebung durchgeführt. Befragt wurden die Leiter von 30 Bildungseinrichtungen, acht davon im Bereich der Erwachsenen-Bildung. Das Ergebnis der Befragung ist nun in der Broschüre "Diversität steckt bei uns schon in den Kinderschuhen" nachlesbar. "Mit der Erhebung des Ist-Zustands und dem neuen Datenmaterial ist es uns nun leichter möglich, sich mit dem Thema Integration sachbezogen, pragmatisch und engagiert zu befassen. Die Evaluierung zeigt, welche integrationsfördernden Maßnahmen es bei uns gibt, wie Experten die Situation bewerten und was ihrer Meinung nach verbessert werden soll", erklärt Bürgermeister Albert Ortig.

In Rieds Kindergärten und in den Volksschulen liegt der Anteil der Kinder mit nicht-österreichischen Wurzeln durchschnittlich bei 35 Prozent. Danach gehen die Zahlen nach unten: In den Haupt- beziehungsweise den Polytechnischen Schulen beträgt der Anteil nur noch zwölf Prozent, in Gymnasien oder höheren berufsbildenden Schulen bei lediglich zehn Prozent. Sehr niedrig ist die Zahl auch bei den Pädagogen: In den befragten Kindergärten, Schulen und dem Hort gibt es insgesamt nur fünf Pädagogen mit Migrationserfahrung. Von den Experten gewünscht wird, diese Zahl zu erhöhen.

Eine große Herausforderung ist der Bereich Sprache. Forschungen zeigen, dass eine Zweitsprache nur dann erlernt werden kann, wenn die Erstsprache beherrscht wird. Die Stadt Ried ist mit Projekten wie den Lesetanten, Deutschkursen, der Lernbegleitung oder dem kürzlich beschlossenen Rucksack-Projekt Vorreiter in Sachen Sprachförderung. Trotzdem besteht hier noch Handlungsbedarf. "Wichtig wäre eine Sprachstandfeststellung am Beginn eines jeden Kindergartenjahres sowie eine Feststellung der Sprachentwicklung", so Sozialstadtrat Erich Rohrauer. Auch die Anschaffung von muttersprachlichen oder zweisprachigem Bücher- oder Lehrmaterial, beziehungsweise die Einrichtung eines "Bücher-Pools" sowie mehr mehrsprachiges Personal wird gewünscht.

Große Probleme im Bereich der Integration gibt es an den Rieder Schulen jedoch nicht, wie Schulstadträtin Gabriele Luschner erklärt: "Die Leiter sehen die Diversität als Bereicherung. Es herrscht eine Kultur der Anerkennung, ein respektvolles Zusammenleben und eine Wertschätzung, die durch Aktivitäten und Projekten zusätzlich unterstützt wird." Die Stifterschule in Ried erhielt 2011 dafür sogar den "Fairness Award". Die Vermittlung von Rollenbildern (Gleichberechtigung), der Dialog mit den Kulturen sowie der Kontakt mit den Eltern ist für die befragten Pädagogen von großer Bedeutung.

Auch außerhalb des Schulbereichs sei es für die Stadt laut Rohrauer wichtig, eine Willkommenskultur zu schaffen. Ein Anfang dafür wurde mit dem Projekt "Info.Drehscheibe" bereits gemacht.

Da der Bericht jetzt vorliegt, werden nun die nächsten Schritte zur weiteren Verbesserung der Integration eingeleitet, die Maßnahmen aufgegriffen und erarbeitet. "Bildungschancen müssen für alle gleichermaßen gegeben sein. Voraussetzung dafür sind optimale Deutsch-Kenntnisse, wobei man schon bei den Kindern ansetzen und die Eltern miteinbinden muss. Bildung ist ausschlaggebend für den persönlichen Aufstieg, den Erfolg sowie für den Fortschritt der Gesellschaft. Es liegt an uns", so Ortig.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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