Kirche 2018: Mehr Aus- als Eintritte
"Jesus hatte das beste Programm, das ich kenne!"

- Der Rieder Stadtpfarrer Rupert Niedl.
- Foto: BRS
- hochgeladen von Bernadette Wiesbauer
BEZIR RIED. 47.000 Katholiken zählte der Bezirk Ried im Jahr 2018. Während die Austritte stiegen, nahmen die Eintritte jedoch ab: so kehrten im Jahr 2018 in unserem Bezirk 370 Personen der Kirche den Rücken zu, 2017 waren es 350. Auf der anderen Seite traten im vergangenen Jahr im Einzugsgebiet der Kirchenbeitrag-Beratungsstelle Ried 22 Personen wieder beziehungsweise neu in die Kirche ein. 2017 wurden diesbezüglich 33 Personen gezählt.
"Ich erfahre die Beweggründe nicht, da die Abmeldung ja bei der Bezirkshauptmannschaft erfolgt. Ich denke aber, dass ich noch nie ausschlaggebend für eine Abmeldung war", so der Rieder Stadtpfarrer Rupert Niedl. Nebensatz: "Bei Skandalen rund um die Kirche nehmen die Abmeldungen immer zu, das merkt man. Sicher ist auch der Kirchenbeitrag oftmals der Grund. Viele sind weit weg von der Kirche und wollen mit ihr nichts mehr zu tun haben. Schade, denn Jesus hatte das beste Programm, das ich kenne. Er war Psychologe und Pädagoge und vermittelte wichtige Werte!"
Nicht mehr so präsent
Auch der Priestermangel stellt für Rupert Niedl eine Ursache für die Verluste dar. Wie die BezirksRundschau Ende August berichtet hat, gibt es im Bezirk Ried 15 Pfarren ohne eigenen Priester. "Weil wir zu wenige sind, können wir in den einzelnen Gemeinden nicht mehr so präsent sein. Auch das Zölibat müsste aufgehoben und ein Strukturprozess durchgeführt werden", so Niedl. Weiters könnten Diakone und Pastoralassistenten zur Weihe zugelassen werden. Demzufolge wäre das Priesteramt auch für Frauen offen.
Zu wenige Ministranten
Besonders spürbar ist der Mangel an Ministranten: "In den Gemeinden am Land ist die Situation noch besser. Hier in Ried haben wir aber zu wenige Ministranten. Dabei würden einige Kinder gerne ministrieren, aber ihre Eltern wollen sie nicht herbringen", so Niedl. Bei der Jungschar in Ried ist die Lage etwas besser. "Das ist der Verdienst von unserm Kaplan Christoph Buchinger, der sich hier sehr einsetzt", weiß Niedl.
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