Konzept für Krisenschlafstelle steht

Auch Jugendliche sind von Obdachlosigkeit betroffen. Oft, weil sie von ihren Eltern auf die Straße gesetzt werden. | Foto: PeterAtkins/Fotolia
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BEZIRK. Im Mai dieses Jahres titelte die BezirksRundschau Ried "Notschlafstelle für das Innviertel gefordert" und griff damit das Thema Obdachlosigkeit im Bezirk Ried auf. Jetzt, nur zwei Monate später, gibt es ein Grundkonzept einer Krisenschlafstelle, erstellt von Herbert Dutter-Kohlhofer von der EGO-Ried-Drogenberatung, der gemeinsam mit Kerstin Hofstätter von Streetwork federführend in dieser Angelegenheit ist. "Die Betroffenen, mit denen wir zu tun haben, sind meist zwischen 15 und 40 Jahre alt. Viele werden obdachlos, weil sie von den Eltern rausgeschmissen werden. Aber auch die Suchtproblematik oder Haftentlassungen sind Gründe dafür. Bei Frauen ist zudem oft Gewalt im Spiel", weiß Dutter-Kohlhofer. Eine Unterkunft für diese Menschen fehlt bislang im Bezirk. "Die Stadt Ried stellt für solche Fälle seit einigen Jahren eine Wohnung zur Verfügung. Diese ist aber über Monate hinweg vergeben und einfach zu wenig. Die Anzahl der wohnungslosen Personen ist hoch. Alleine die Organisationen EGO und Streetwork listen zusammen 18 Betroffene auf. Wir brauchen eine zusätzliche Lösung", ist auch Sozialstadtrat Erich Rohrauer überzeugt.

Mit dem neuen Konzept sei man dieser nun einen Schritt näher gekommen. Wichtig sei dabei, dass es sich um eine Krisen- und keine Notschlafstelle handle, denn: "Eine Notschlafstelle ist vom Zugang her sehr niederschwellig. Das heißt, die Betroffenen kommen dorthin, übernachten und müssen das Quartier am nächsten Tag wieder verlassen. So eine Einrichtung ist etwas für größere Städte, aber keine Lösung für uns", sagt Rohrauer. Das Konzept für Ried sieht sowohl eine Kurz-, als auch eine Langzeitunterbringung mit einer intensiven Betreuung vor. Ein Dauerplatz ist laut Plan vorerst auf sechs Monate befristet, kann aber ausgedehnt werden. "Die Erfahrung zeigt, dass sechs Monate meist zu kurz sind, um wieder Fuß zu. Deshalb kann verlängert werden", sagt Dutter-Kohlhofer. Unterstützt werden sollen die "Klienten" von ausgebildeten Mitarbeitern. "Ziel ist immer das Finden von eigenem Wohnraum. Die Menschen müssen ihr Leben in den Griff kriegen und wieder 'wohnfähig' werden", so der Sozialstadtrat.

Der Sozialausschuss und in weiterer Folge der Stadtrat haben ihre Unterstützung bereits zugesagt. Am 10. September 2013 findet ein erstes Gespräch mit Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl statt, bei dem Bürgermeister Albert Ortig, Erich Rohrauer und die federführenden Personen der Sozialvereine das Konzept präsentieren.

Das Grundkonzept der Krisenschlafstelle:

Zielgruppe: Der Schwerpunkt liegt auf Jugendlichen und jungen Erwachsenen, grundsätzlich soll die Krisenschlafstelle aber allen zur Verfügung stehen, die wohnungslos sind oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind.

Wohnplätze:
Drei bis sechs Kurzzeit- sowie drei bis sechs Dauerplätze. Die Dauer eines Krisenplatzes kann von einem bis zu 30 Tagen gewährleistet werden. Ein Dauerplatz soll vorerst auf sechs Monate befristet sein und um sechs Monate verlängert werden können. Die Klienten erhalten eine intensive Betreuung durch ausgebildete Mitarbeiter.

Ziele:
Bei kurzfristigen Unterbringungen geht es vor allem um die Überlebenshilfe. Bei langfristigen Unterbringungen steht das Finden von gesichertem Wohnraum im Vordergrund.

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