Elvira Wissinger, Ried
Leserbrief: Die Mittagsruhe
Leserbrief von Elvira Wissinger zum Artikel "Gesprächsrunde der Riedberg Bewohner"
Als Hausbesorgerin einiger zu betreuenden Anlagen am Riedberg brennt mir das Thema „Mittagsruhe“ schon seit langem unter den Nägeln.
Die allgemeine Mittagsruhe gilt zwischen 12 und 13 Uhr, wobei der Lärm von spielenden Kindern nicht als Belästigung gilt. Kinder sind oft sich selbst überlassen (ein Lob auf die Bequemlichkeit), können daher Grenzen überschreiten, ohne dass ihnen Einhalt geboten wird, so meine Beobachtung. Sagt man etwas, bekommt man eine unangemessene Antwort von denjenigen oder man wird am nächsten Tag von einem der Eltern angesprochen, nicht das Recht zu haben, ihrem Kind etwas sagen zu dürfen.
Zum Thema „Lärm“ noch folgendes: Gegen spielende Kinder im Sandkasten oder auf der Schaukel ist wohl nichts einzuwenden, wenn aber Kinder mit dem Fußball gegen die Vorrichtung der direkt unter der Wohnungen befindlichen Müllplatztür schießen, schon. Ich frage mich in welcher Zeit wir leben, wo keine Rücksicht auf ältere Mitbewohner genommen wird, die zum Teil nur den Bewegungskreis ihrer zum Spielhof gerichteten Wohnung haben und nicht in ein ruhiges Zimmer ausweichen können. In diesem Fall habe ich schon öfter mit verzweifelten Mietern gesprochen. Bei einem rücksichtsvollen Umgang in einer Wohnanlage wäre das kein Thema. Oder leben wir in einer Gesellschaft mit Gesetzen und Vorgaben, wo es immer Schlupflöcher gibt, diese zu umgehen?
Ich möchte hier für diejenigen sprechen, die an jenem Abend aus Krankheits- oder Altersgründen nicht dabei sein konnten, aber seit Jahren unter der geschilderten Situation leiden. Das Recht auf Mittagsruhe sollte, wie die Nachtruhe, eigentlich ein Grundrecht sein.
Abschließend möchte ich mich über den verbrachten Abend, den Anregungen, Gesprächen und auf den Weg gebrachten Aktionen positiv äußern und bin froh, dabei gewesen zu sein. Und gäbe es nicht die vielen liebenswerten Mieter in meinen zu betreuenden Anlagen, der umliegenden Häuser und vor allem der herzlichen Pfarrgemeindemitarbeiter würde mir meine Arbeit keine Freude bereiten. Ein großes Lob und Dankeschön an dieser Stelle an das Team von RegionalCaritas für die Organisation und der Riedbergpfarre für die Bereitstellung des Raumes.
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