"Meinen Wurzeln treu geblieben"
Für viele Rieder hat das Ausland einen großen Reiz. Die Geinbergerin Barbara Lippe hat sich diesen Traum erfüllt.
BEZIRK (kw). Eindrucksvolle Bergwelten, wunderschöne Seen, historische Städte, Wiener Schnitzel und Co. – Österreich hat einiges zu bieten. Dennoch gibt es viele, die ihr Glück im Ausland versuchen. Einige der oberösterreichischen Auswanderer haben sich dem Netzwerk "Oberösterreich International" angeschlossen.
"Mit dem Netzwerk sollen die Erfahrungen und die Kontakte der Auslandsoberösterreicher genutzt werden, um den internationalen Stellenwert unseres Bundeslandes zu steigern. Auch Informationen untereinander können so einfach ausgetauscht werden", weiß Maria Rammerstorfer vom Amt der oberösterreichischen Landesregierung. Von den 761 Mitgliedern kommen zwanzig Personen aus dem Rieder Bezirk. Sie leben verteilt auf elf Länder. Unter ihnen eine gebürtige Geinbergerin.
Tokio, London & Lissabon
Andere Studenten wachsen gut behütet auf und genießen die Vorzüge im Elternhaus. Barbara Lippe hingegen fasste mit gerade mal 20 Jahren den Entschluss, ins Ausland zu gehen. Im Jahr 2000 zog es die MultiMediaArt-Studentin nach Japan, wo sie als Charakterdesignerin in einer Designagentur in Tokio arbeitete. Japanisch konnte sie damals noch nicht: "In einer Umgebung zu sein, wo man weder schreiben noch sprechen kann und die sozialen Regeln nicht versteht, ist wie in einer zweiten Kindheit aufzuwachen. Dort habe ich am meisten über mich selbst gelernt."
Nach Aufenthalten in Syrien und Wien stand 2008 der nächste Ortswechsel bevor. Lippe erinnert sich: "Mein Freund Christian, den ich in Wien kennengelernt habe, wollte beruflich nach London auswandern. Da auch mich die Stadt kulturell reizte, stand schnell fest, dass ich mitkomme."
London sei aber nie ihre Traumstadt gewesen, wie sie sagt. "Man braucht sehr viel Energie, um den Alltag zu überstehen. Der Brexit war für uns stolze Europäer der ausschlaggebende Punkt, der Insel den Rücken zu kehren und nach Lissabon zu ziehen. Dort ist uns das Herz aufgegangen", schwärmt Lippe von ihrer neuen Wahlheimat. Mittlerweile hat die Auswanderin ihre eigene Firma gegründet: "Wir produzieren Unterhaltung für die virtuelle Realität und arbeiten mit Partnern in Österreich und der ganzen Welt. Ich habe meine Wurzeln nie aufgegeben. Für unsere nächste Produktion, eine interaktive Fantasy Experience, sprechen wir gerade mit Co-Produktionspartner und Investoren und sind offen für Partner."
"Es rennt da Schmäh"
"Lissabon ist die erste Stadt, nach der ich eine Art Heimweh verspüre. Hier kann man etwas bewegen und aufbauen – das reizt mich", so die 38-Jährige. Konkret an Österreich fehlen ihr das Essen und der Humor: Beim Zusammentreffen anderer Österreicher "rennt da Schmäh" sofort. Aus diesem Grund kann sich Lippe durchaus vorstellen, in die Alpenrepublik zurückzukehren: "Österreich hat so viele schöne Stellen. Das ist das besondere am 'Wegsein', dass man das 'Hiersein' wieder so richtig zu schätzen lernt."
Netzwerk Oberösterreich International
Hawaii, Australien, Costa Rica – überall auf der Welt leben Landsleute aus Oberösterreich. "Oberösterreich International" ist das Netzwerk jener Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, die derzeit oder auf Dauer aus privaten oder beruflichen Gründen im Ausland leben. Im März 2007, auf Initiative von Landeshauptmann Josef Pühringer gegründet, zählt das Netzwerk
Aktivitäten rundum das Netzwerk OÖ International:
• Newsletter mit Infos aus der Heimat und Erfahrungsberichten der Mitglieder
• Einladung zum Erfahrungsaustausch
• Bildung regionaler Netzwerke
• Infos über Veranstaltungen OÖ Einrichtungen im Ausland
Nähere Details zu OÖ International im Internet auf
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