Eberschwang
Nach Unfall in Silversternacht: Pyrotechnik-Händler schuldig gesprochen
Ein 17-jähriger Eberschwanger kam in der vergangenen Silvesternacht ums Leben. Nun wurde der 55-jährige Verkäufer des pyrotechnischen Artikels schuldig gesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
RIED. Rückblick: In der vergangenen Silvesternacht schoss der 17-jährige Bursch fünf bis sechs Kugelbomben aus einer selbst gebauten massiven Metallabschussvorrichtung ab. Als er um Mitternacht die größte Kugelbombe zünden wollte, kam es zum Unglück: Beim ersten Zündversuch hat die Zündlitze vermutlich aufgrund eines technischen Gebrechens nicht durchgezündet. Beim zweiten Versuch haben der Treib- und Effektsatz der Kugelbombe sofort durchgezündet. Der Bursch zog sich durch die Wucht der Detonation schwerste Kopfverletzungen zu und verstarb im Krankenhaus. Die BezirksRundschau hat berichtet.
Angeklagter zeigte sich geständig
Der 55-Jährige gestand ein, er habe sich überreden lassen, weil er die Familie des Burschen schon lange kannte und wusste, dass dieser von Feuerwerken fasziniert sei. Der Teenager habe ihm zudem versichert, dass bei der Verwendung jemand dabei sein werde, der sich damit auskenne. Sein Verteidiger stellte fest, durch den Unfall gebe es „nur Verlierer“. So sei sein Mandant seither in psychologischer Betreuung.
Urteil: Ein Jahr Haft
Bei der Höhe der Strafe wurde mildernd die bisherige Unbescholtenheit, das Geständnis und der Beitrag zur Aufklärung des Vorfalles gewertet. Der 55-Jährige hatte sich nach Bekanntwerden des Unglücks selbst bei der Polizei gestellt. Verteidigung und Staatsanwaltschaft gaben zu dem Urteil keine Erklärung ab. Er wurde nicht rechtskräftig zu einem Jahr Haft, davon acht Monate bedingt verurteilt.
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