Eröffnung

Neues Gemeindeamt und Hochwasserschutz für die Bürger

Die Gemeinde Ort im Innkreis hatte am Freitag, 26. April 2019, doppelten Grund zur Freude: Gleich zwei Großprojekte konnten an diesem Tag ihrer Bestimmung übergeben werden.

ORT IM INNKREIS (kat). Zum einen wurden am 26. April der Hochwasserschutz und zum anderen das neue Amtsgebäude eröffnet. Zu der Eröffnungsfeier konnte der Bürgermeister von Ort im Innkreis, Walter Reinthaler, zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner, Landesrat Elmar Podgorschek, die dritte Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer, Gemeindebundpräsident Johann Hingsamer, Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer oder auch zahlreiche Bürgermeisterkollegen der umliegenden Gemeinden. Auch Verantwortliche von beteiligten Firmen waren gekommen: vom Ingenieurbüro Wölfle, vom Bauunternehmen Swietelsky oder die Team M Architekten. Umrahmt wurde die Eröffnungsfeier vom Chor der Volksschule sowie von der Pfarrmusik Ort im Innkreis.

Gemeindeamt zum Wohlfühlen

Umbau? Zubau? Oder doch Neubau? Das war jahrzehntelang die entscheidende Frage zum Thema Gemeindeamt Ort. Das alte Gebäude wurde 1961 erbaut und war dementsprechend in die Jahre gekommen. Ab 1997 erfolgten mehrere Versuche, das Gemeindeamt durch Erweiterungen und Zubauten hinsichtlich Büroräume, Sitzungssaal oder behindertengerechter Zugang umzubauen. Nach eingehender Betrachtung der Kosten erkannte man allerdings: Ein Neubau war die bessere Lösung.

Im Jänner 2007 beschloss der Gemeinderat, das neue Amtsgebäude am gegenüberliegenden Grundstück der Familie Mayr-Fussl zu errichten. "Diese Entscheidung fand auch beim Land Oberösterreich großen Zuspruch. Sowohl dort als auch bei uns in der Gemeinde erkannte man, dass sich der Dorfplatz mit den bestehenden Gebäuden, der Bäckerei, der Raiffeisenbank und nun mit dem neuen Amtsgebäude in das Ensemble für ein gelungenes Ortsbild hervorragend einfügen würde", so Orts Bürgermeister Walter Reinthaler bei der Eröffnung. 2014 entschied sich die Gemeinde für den Entwurf der Architekten Team M aus Linz, im Februar 2017 wurde mit dem Bau begonnen.

Nun, am 26. April, konnte die Eröffnung gefeiert werden. "Das Gemeindeamt ist nicht nur optisch gelungen. Es ist auch modern, zweckmäßig und funktionell ausgestattet. Der Bürgerservice ist offen gestaltet. Die Mitarbeiter der Amtsleitung, der Buchhaltung und des Bauamtes verfügen über eigene Büros im Erdgeschoß", erläutert Reinthaler. Im ersten Stock befinden sich das Büro des Bürgermeisters, ein Besprechungs- und Trauungsraum sowie ein Saal für Gemeinderatssitzungen und andere Veranstaltungen wie Yoga-, Wirbelsäulen- oder Erste-Hilfe-Kurse. 90 Personen finden in dem multifunktionellen Raum Platz. Die veranschlagten Errichtungskosten wurden mit 1,5 Millionen Euro sogar unterschritten.

Wohlfühlfaktor wichtig

"Für uns war wichtig, dass das Gemeindeamt von außen gut ausschaut, die Funktionen stimmen und dass sich die Mitarbeiter aber auch die Menschen, die hineingehen, wohlfühlen", so Wolfgang Steinlechner von den Team M Architekten bei der Eröffnung. Auch Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner betonte, wie wichtig ein zeitgemäßes, freundliches Gebäude für die Bürger sei: "Die Gemeinde ist der erste Ansprechpartner. Jeder braucht ein entsprechendes Service."

Schutz vor Hochwasser

Rund 40 Wohn- und Gewerbegebäude überflutet und beschädigt. Das war das Resultat der Hochwasser-Katastrophe im Jahr 2002 in Ort im Innkreis. Nachdem die Schäden beseitigt waren, gingen der damalige Bürgermeister Manfred Hauer, Amtsleiter Walter Trausinger und der Gewässerbezirk sofort zur Planung über. Das Ziel: Die Gemeinde Ort sowie den Ortsteil Kammer der Gemeinde Reichersberg bestmöglich vor solchen Ereignissen zu schützen.

2009 wurde das Einreichprojekt für den Hochwasserschutz beauftragt, 2015 erfolgte ein positiver wasserrechtlicher Bewilligungsbescheid, 2016 die finanzielle Genehmigung. Im Frühjahr 2017 konnte mit dem Bau begonnen werden. Planung und örtliche Bauaufsicht übernahmen das Ingenieurbüro Wölfle, die Firma Swietelsky führte die Bauarbeiten durch. Im Herbst 2018 konnte der Hochwasserschutz fertiggestellt werden. Wie geplant, wurden Einfangdämme am linken und rechten Ufer der Antiesen errichtet, im Anschluss werden die Ortsteile von Ort und Reichersberg mit Ufermauern vor bis zu einem 100-jährlichen Ereignis geschützt. "Zudem wurden 3000 Laufmeter Rohrleitungen für das Oberflächenwasser im Hinterland vergraben", erklärt Gregor Riegler vom Gewässerbezirk Braunau. 

3,6 Millionen Euro wurden in das Projekt investiert. 38 Prozent der Kosten übernahm der Bund, 40 Prozent das Land Oberösterreich und 22 Prozent die Gemeinden Ort und Reichersberg. "In meinem Ressort, das ich zu verwalten habe, ist es das erste Mal, dass ich einen Spatenstich durchgeführt habe und jetzt bei der Eröffnung dabei bin", freute sich Landesrat Elmar Podgorschek.

Alle Fotos: BRS/Doms/Wirger