Pflegeheime im Bezirk Ried
"Persönlicher Kontakt ist durch nichts zu ersetzen"
Das Corona-bedingte Besuchsverbot in den vergangenen Wochen war für Pflegeheimbewohner und -mitarbeiter nicht einfach.
BEZIRK RIED (schi). Seit 16. März 2020 herrscht in den Pflegeheimen im Land Besuchsverbot. Nach langen sieben Wochen wurden von der Bundesregierung Lockerungsmaßnahmen verkündet. Sehr zur Freude der Pflegeheimbewohner. "Die vergangenen Wochen waren sehr herausfordernd. Der Alltag in den Heimen wird vor allem durch den Besuch von Angehörigen belebt. Auch die Veranstaltungen, die in unseren Heimen stattfinden, bringen Abwechslung ins Leben unserer Bewohner. Das plötzliche Besuchsverbot hat ihnen sehr weh getan", sagt Bezirkshauptfrau und Obfrau des Sozialhilfeverbandes (SHV) Ried Yvonne Weidenholzer. Bisher gab es in den Pflegeheimen des SHV Ried keine Corona-Fälle. Dies sei einzig und allein der Sorgfalt der Mitarbeiter in den Pflegeheimen zu verdanken. "Ich habe großen Respekt davor, was meine Mitarbeiter in dieser schwierigen Zeit leisten. An dieser Stelle möchte ich allen meinen Dank aussprechen. Ihr seid echte Helden ohne Umhang", so Weidenholzer.
Rikscha-fahren, Beauty-Tag und Muttertagsgeschenke
Normalerweise finden in den Pflegeheimen im Bezirk verschiedene Veranstaltungen statt. Während zu Fasching noch Volksschul- und Kindergartenkinder mit den Senioren gefeiert haben, mussten der Ostermarkt und die Maibaumfeier abgesagt werden. Doch all dies hält die Pfleger nicht davon an, das Leben der Bewohner etwas bunter zu gestalten. "In den Pflegeheimen war in den letzten Wochen einiges los. Beim Ostereier färben, Palmbuschen binden, Rikscha-fahren oder Basteln von Muttertagsgeschenken waren die Bewohner mit Leidenschaft dabei", gibt Weidenholzer einen sehr kleinen Einblick in das Programm der Pflegeheime. Aber auch "von außen" kommen immer wieder kleine Botschaften und Geschenke: Zu Ostern überraschten der Merkur-Markt und die Initiative "Rieder helfen Riedern" die Bewohner mit Schokolade und Osterhasen. Schüler aus Ried schickten Briefe, Nachrichten und Bilder an die Pflegeheime in Ried. Die Firma Scheuch schenkte dem Pflegeheim Ried einen Babyelefanten aus Metall. "Der Zusammenhalt in dieser Zeit ist sehr groß. Die Bewohner und Mitarbeiter haben sich sehr über die kleinen Aufmerksamkeiten gefreut", so Weidenholzer.
Persönlicher Kontakt durch nichts zu ersetzen
Kontakt mit den Lieben daheim wurde virtuell gehalten. Dank der Spende von elf Tablets vom Soroptimist Club Ried konnten die Bewohner ihre Angehörigen nicht nur hören, sondern auch sehen. Laut Mitarbeitern merkte man trotzdem, dass der persönliche Kontakt durch nichts zu ersetzen ist. Die Bewohner brauchten mehr Zuwendung als sonst und suchten oft die Nähe der Pfleger. Seit 4. Mai können Angehörige Besuchstermine in den Pflegeheimen vereinbaren. "Die Mitarbeiter stellt dies gerade in Zeiten von Personalmangel vor eine große Herausforderung. Wir haben nur ein begrenztes Zeitfenster für Besuche zur Verfügung und können nicht immer alle Angehörigen sofort unterbringen. Ich bitte dafür um Verständnis. Wir sind sehr bemüht, allen gleich viel Zeit mit seinen Lieben zu ermöglichen", so Weidenholzer abschließend.
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