"Politik-Eiszeit" in der Obernberger Gemeindestube

Gehen in die verbale Offensive: Obernbergs Bürgermeister Stephan Fattinger und LAbg. Alfred Frauscher.
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OBERNBERG. Dicke Luft in der Obernberger Gemeindestube. Nachdem die Stimmung in den letzten Jahren schon sehr angespannt gewesen sei, habe sie nun einen absoluten Tiefpunkt erreicht, sagt Obernbergs Bürgermeister Stephan Fattinger. Die Parteien SPÖ und BOMB (Bürgerliste Obernberg) hätten das Klima in der Gemeinde komplett vergiftet, so sein Vorwurf. Gemeinsam haben BOMB und SPÖ im Gemeinderat eine Mehrheit gegenüber der ÖVP. Grund der aktuellen Aufregung innerhalb der ÖVP ist, dass der Arbeitsvertrag der Amtsleiterin, Petra Wallisch, nicht mehr verlängert werden soll. Diese Weiterbestellung, über die im Gemeinderat abgestimmt werden muss, sei durch eine BOMB-SPÖ Allianz verhindert worden, wettert Fattinger. "Petra Wallisch macht seit neun Jahren einen perfekten Job im Dienste aller Obernberger. Als Bürgermeister stehe ich zu demokratischen Mehrheiten, aber was jetzt passiert ist, kann nur reine Willkür sein."

Frauscher reagiert scharf
Ungewohnt scharfe Töne kommen vom ÖVP-Landtagsabgeordneten Alfred Frauscher: "Hier wird nur noch mit Intrigen, Lügen und Bespitzelungen agiert. Jetzt reicht es, wir werden den 'Krieg' austragen, denn diese Sauerei muss ein Ende haben." Das Wohl der Gemeinde müsse wieder in den Vordergrund gerückt werden. Weitere Vorwürfe der ÖVP: Gemeindearbeiter seien von Fraktionsvertretern der beiden Parteien eingeschüchtert und sogar bei der Arbeit fotografiert, illegale Tonbandaufnahmen seien gemacht worden. Fattinger: "Einige Bedienstete haben Angst vor den Einschüchterungen und sehen sich schon um andere Jobs um." Im Kreuzfeuer der Kritik steht der SPÖ-Fraktionsvorsitzende Karl Ludwig Eckelsberger-Aigner. "Er ist ein reiner Selbstdarsteller und tritt die Menschenwürde mit Füßen", schimpft Fattinger.

Initiative für Menschlichkeit
Eine neu gegründete Initiative für mehr Menschlichkeit und Ehrlichkeit in Obernberg hat als ersten Schritt eine Unterschriftenaktion für eine Weiterbestellung von Petra Wallisch als Amtsleiterin initiiert. Zudem wird sich ein Personalbeirat mit dem Thema beschäftigen.

SPÖ: "Wir legen Fakten auf den Tisch"
Relativ unbeeindruckt von den Vorwürfen der ÖVP zeigt sich der SPÖ-Fraktionsvorsitzende Karl Eckelsberger-Aigner. Man sei in der Gemeinderatssitzung am 24. Jänner zum ersten Mal damit konfrontiert worden, dass der Vertrag der Amtsleiterin Petra Wallisch verlängert werden soll. "Man hätte vorher den Personalbeirat mit diesem Thema beschäftigen müssen", sagt Eckelsberger-Aigner und fügt hinzu: "Wir lassen uns nicht alles von der ÖVP bieten."

Details veröffentlicht
"Es wird am Donnerstag, den 14. März, eine Gemeinderatssitzung geben, bei der wir sehr interessante Details über die Probleme in Obernberg auf den Tisch legen werden." Die ÖVP müsse sich daran gewöhnen, dass sie in Obernberg nicht alles alleine entscheiden kann. Martin Bruckbauer von der Bürgerliste BOMB: "Von Seiten der ÖVP redet eigentlich keiner mit uns. Das politische Klima ist alles andere als gut." Er gehe davon aus, dass über die "Causa Wallisch", nachdem sie im Personalbeirat behandelt wurde, noch einmal im Gemeinderat abgestimmt wird.

Warten auf ein Machtwort
Landtagsabgeordneter Alfred Frauscher fordert indes den SPÖ-Bezirksvorsitzenden Christian Makor auf, endlich ein Machtwort innerhalb der Partei zu sprechen. Makors Reaktion: "Ich muss mir die Situation im Detail erst anschauen. Es gibt ja außerdem noch einen nicht veröffentlichten Prüfbericht. Warten wir ab." Befremdlich findet Makor aber, dass sich eine Amtsleiterin auf einer ÖVP-Pressekonferenz öffentlich zu Wort meldet.

Gehen in die verbale Offensive: Obernbergs Bürgermeister Stephan Fattinger und LAbg. Alfred Frauscher.
Amtsleiterin Petra Wallisch steht im Mittelpunkt der Diskussionen.
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Foto: Cityfoto
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