Rieder Immobilienmarkt
"Preise steigen mit der Unsicherheit"

Ein Vorteil des geplanten Projekts der "Neuen Heimat" stellt unter anderem der geringere Flächenverbrauch gegenüber einem Neubau auf der „grünen Wiese“ dar. | Foto: Architekturbüro Klinglmüller ZT GmbH
  • Ein Vorteil des geplanten Projekts der "Neuen Heimat" stellt unter anderem der geringere Flächenverbrauch gegenüber einem Neubau auf der „grünen Wiese“ dar.
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RIED. "Unser Transaktionsvolumen war im dritten Quartal des höchste seit Bestehen unseres Unternehmens“, so Christian Haidinger, Immobilientreuhänder bei Remax innova. "Diese Entwicklung folgt einem einfachen Prinzip: je größer die Unsicherheit in einem Land, desto mehr steigen Nachfrage und Preis an sicheren Geldanlagemöglichkeiten. Im Neubau verzeichnen wir in Ried in den vergangenen fünf Jahren eine massive Preisentwicklung. Der Preis für Grundstücke ist in den vergangenen zehn Jahren sogar um bis zu 200 Prozent gestiegen. Diese galoppierenden Entwicklungen werden auch in Zukunft so weitergehen", so Haidinger. Nachsatz: "Grundstücke sind heute kaum mehr zu bekommen. Besonders jene, die man vor Einführung der Baulandsicherungsverträge umgewidmet hat, werden von den Besitzern gehortet." Die große Nachfrage am Immobilienmarkt zeigt sich auch an der Geschwindigkeit, mit der Objekte verkauft werden: „Die Vermarktungszeit hat sich in den letzten Jahren regelmäßig verringert. Meistens ist es so, dass der Verkauf kurzfristig an einen bei uns vorgemerkten Kunden geht“, so Haidinger.

Hohe Mieten

Nicht nur beim Eigentum, sondern auch bei Mietwohnungen haben die Preise in den vergangenen Jahren deutlich angezogen. Aktuell zahlt man durchschnittlich in der Stadt Ried zehn Euro pro Quadratmeter, für die SPÖ Ried zwei Euro zu viel. Die hohen Mietpreise sind aber nicht das Resultat eines geringen Angebotes, im Gegenteil. In den vergangenen Jahren stieg auch die Anzahl an Mietwohnungen in Ried massiv. "Wir haben 2015 in unserem Wahlkampf 400 neue Wohnungen in Ried gefordert. Errichtet wurden seither aber 1000. Es herrscht aktuell ein Überangebot und viele Wohnungen stehen leer", so Stadtparteiobmann und Stadtrat Peter Stummer. Wie hoch der Prozentsatz an leerstehenden Wohnungen in der Rieder Innenstadt ist, wird von der Stadt Ried aus Datenschutzgründen nicht bekannt gegeben. Bürgermeister Albert Ortig: "In einiger Zeit wird es dazu ein Projekt geben. Genauso wie bei den leerstehenden Geschäftsflächen wollen wir hier die Situation verbessern."
Dass trotz zahlreichen Leerständen aktuell wieder neue Wohnungen in Ried geplant sind, kann Stummer nicht verstehen. Klüger wäre es seiner Ansicht nach, bestehende Wohnungen zu sanieren. So müssten keine neuen Flächen versiegelt werden. Auch der Blog „Grünspecht“ der Rieder Grünen fordert aktuell die Sanierung von Altbauten anstelle der Errichtung von Neubauten. Der Grüne Verkehrsstadtrat Lukas Oberwagner dazu: "Anstelle thermischer und funktioneller Sanierungen von Altbauten unterstützt das absurde System der Wohnbauförderung in diesem Land verschwenderisch den Verbrauch wertvollster Grün- und Ackerflächen. Das gehört geändert!" Diesen Weg will die "Neue Heimat" bei sämtlichen Wohnungen entlang des Voglweges und der Riedauer Straße gehen. Da sich diese Wohnungen in schlechtem Allgemeinzustand befinden, sind ein Totalabbruch und eine Neuerrichtung geplant. Das Projekt ist derzeit noch in Planung, eine positive Baubewilligung liegt noch nicht vor.

Zur Sache


• Die typischen Wohnungskäufer in Ried sind laut Christian Haidinger, Immobilientreuhänder bei Remax innova, um die 30 Jahre alt. Die Eigentumswohnung ist oft ein erster Schritt, bevor der Hauskauf oder Hausbau folgt.
• Für leerstehende Wohnungen ist seit 2018 laut Tourismusgesetz die Freizeitwohnungspauschale zu bezahlen. Die Kosten betragen für eine Wohnung bis zu 50 Quadratmetern 72 Euro (36 mal 2 Euro Tourismusabgabe), für eine Wohnung größer als 50 Quadratmeter 108 Euro (54 mal 2 Euro Tourismusabgabe) pro Jahr. Zusätzlich kann eine Gemeinde einen Zuschlag erheben. In Ried wird bisher davon abgesehen.
• Baulandsicherungsverträge stellen sicher, dass von Grünland in Bauland umgewidmete Grundstücke in einer bestimmten Zeit bebaut werden. Sonst erfolgt entschädigungsfrei die Rückwidmung.

Wohnanlage am Voglweg und an der Riedauer Straße soll erneuert werden
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Foto: Cityfoto
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