5G Ausbau
Ried im Innkreis ist Pionier-Gemeinde
Drei Stationen wird es in Ried geben, die bei der ersten Ausbauphase des 5G-Netzes in Österreich dabei sind.
RIED (schi). Ende März diesen Jahres wurden 25 5G-Mobilfunkstationen in Betrieb genommen, drei davon in Ried im Innkreis. Für die Bezirkshauptstadt bedeutet dieser Ausbau der Breitband-Infrastruktur einen Vorsprung bei Wettbewerbsfähigkeit und technologischem Fortschritt. Auf Anfrage der BezirksRundschau, wo sich die Standorte befinden, gibt sich der Mobilfunkanbieter T-Mobile Austria kryptisch. Nicht einmal Albert Ortig, Bürgermeister der Stadt Ried im Innkreis, weiß über die genauen Standorte Bescheid: „Die Stadt Ried hat gar keinen Einfluss darauf, wo die Stationen aufgebaut werden. Auf öffentlichem Gut kann der Mobilfunkanbieter machen was er will, wir werden da nicht weiter eingebunden.“
Dass Ried als Pilot-Standort ausgewählt wurde, freut den Stadtchef. Seiner Meinung nach ist ein flächendeckender Ausbau auf alle Fälle nötig, um auch in Zukunft am internationalen Markt wettbewerbsfähig zu sein. Dabei ist Ortig „lieber ganz vorne dabei, als hinten dran“. Zu den ersten „Testkunden“ gehören nicht nur Privatpersonen, auch Firmen kommen in den Genuss des schnelleren Internets. „In Ried haben wir einige größere Unternehmen auf unserer Liste. Leider können wir noch nicht sagen, welche dann schlussendlich ausgewählt werden“, erklärt Barbara Holzbauer, Pressesprecherin von T-Mobile Austria.
5G bringt hohe Frequenz
Bis Ende 2025 soll der österreichweite Ausbau des Mobilfunknetzes abgeschlossen sein. Bernhard Schuster, Geschäftsführer von Infotech in Ried, geht davon aus, dass dafür nicht nur neue Sendemasten gebaut, sondern auch bereits bestehende Masten aufgerüstet werden: „Worauf es beim Ausbau des 5G Netzes wirklich ankommt, sind die Frequenzen. Wenn ein Mast niedrige Frequenzen hat, ist die Flächenabdeckung zwar sehr hoch, das Internet ist jedoch sehr langsam. Bei hohen Frequenzen ist es genau umgekehrt.“ Die bereits bestehenden Sendemasten werden, laut Schuster, höchstwahrscheinlich aufgerüstet, um mit niedrigen Frequenzen zu senden. Dort wo schnelleres Internet benötigt wird, zum Beispiel in Ballungsräumen oder an Firmenstandorten, setzt man auf hohe Frequenzen.
Glasfaser ergänzend zu 5G
Auf die Frage, wie sich der 5G-Ausbau auf die Strahlungsbelastung auswirkt, antwortet Schuster: „In Summe wird die Belastung nicht höher, sondern eher konstanter, weil es dann mehr Sendemasten und Geräte gibt. Aktuell sind wir schon so vielen Strahlungen ausgesetzt und bis jetzt hatten diese keine
größeren Auswirkungen. Beim Ausbau auf 5G wird sich das auch nicht ändern.“ In weiterer Zukunft kann sich Schuster vorstellen, dass schon in fast jedem Haushalt ein Modem mit 5G-Internet zu finden sein wird. Wer sich in Zukunft auf das Mobilfunkinternet als Ersatz für eine Glasfaseranbindung verlässt, könnte aber enttäuscht werden. Immerhin ist ein moderner Handymasten durch ein Glasfaserkabel mit dem Internet verbunden.
„Glasfaser und 5G-Internet ergänzen sich mehr, als auf den ersten Blick ersichtlich“, so Schuster. „Selbst wenn in Privathäusern oder Firmen mit viel Internetnutzung ein Modem mit 5G Internet steht, benötigt man immer noch ein Glasfaserkabel, um die vielen Daten auch schnell verarbeiten zu können.“ Deswegen rät Schuster jedem, sich an das Glasfasernetz anzuschließen. Nur so kann ein flächendeckender Ausbau des 5G-Netzes auch in ländlichen Regionen gewährleistet werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.