Navi ein, Hirn aus
Schäden durch Lastwagen stehen auf der Tagesordnung

Immer wieder ramponieren Lastwagenfahrer den Gartenzaun von Ehepaar Mair in Wegleiten. Alleine heuer schon drei Mal. | Foto: Mair
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  • Immer wieder ramponieren Lastwagenfahrer den Gartenzaun von Ehepaar Mair in Wegleiten. Alleine heuer schon drei Mal.
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Lastwagenfahrer, die Fahrverbotsschilder missachten und Schäden anrichten, sind in Ried und Tumeltsham keine Seltenheit.

RIED/ TUMELTSHAM. "Alleine heuer mussten wir aufgrund von Schäden durch Lastwagen schon drei Mal unseren Gartenzaun reparieren lassen. Das ist jedes Mal mit viel Aufwand und Scherereien verbunden. Wir müssen alles dokumentieren und fotografieren, den Schaden der Versicherung melden und uns um alles kümmern, damit wir das Geld für die Reparatur bekommen. Wir sind echt sauer", so Edith Mair. Gemeinsam mit ihrem Mann wohnt sie in Wegleiten – am Ende einer schmalen Straße, an deren Anfang ein "No trucks"-Schild aufgestellt ist. Doch zahlreiche Lkw-Fahrer ignorieren dieses Verbot und versuchen ihr Glück. Bis sie zu einem Engpass gelangen, wo definitiv Schluss ist. "Die Lastwagen müssen dann zurückschieben. Viele können das nicht und ramponieren unseren Gartenzaun. Als wäre das nicht schon ärgerlich genug, müssen wir auch immer gut aufpassen, dass sich die Fahrer nicht einfach aus dem Staub machen. Fahrerflucht ist in dieser Branche anscheinend gang und gäbe. Wenn jemand bei unserem Zaun anfährt, rufen wir jetzt daher immer gleich die Polizei", so Mair.

"Fahrerflucht ist in dieser Branche anscheinend gang und gäbe. Wenn jemand bei unserem Zaun anfährt, rufen wir jetzt daher immer gleich die Polizei."

Edith Mair, Wegleiten

Navi lotst durch Wegleiten

Verkehrsstadtrat Peter Stummer weiß um dieses Problem gut Bescheid. "Viele Fahrer benutzen ein normales Handy- oder Autonavi, welches kein Fahrverbot für Lastwagen anzeigt. Und die Strafen schrecken zu wenig ab. Wir haben jetzt wirklich sehr, sehr große Verbotsschilder bestellt. Sollten diese auch nichts helfen, müssen wir in Wegleiten wohl einen Höhenschranken installieren. Müllabfuhr, Feuerwehr und andere hohe Einsatzfahrzeuge könnten einen anderen Weg wählen", so Stummer.

"Wir haben jetzt wirklich sehr, sehr große Verbotsschilder bestellt. Sollten diese auch nichts helfen, müssen wir in Wegleiten wohl einen Höhenschranken installieren!"

Vizebürgermeister Peter Stummer

Vizebürgermeister Peter Stummer, Verkehrsstadtrat in Ried. | Foto: Stummer
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"Thematik beschäftigt uns dauerhaft"

Auch die Bezirkshauptmannschaft und die Rieder Stadtwache können ein Lied von Lastwagen, die in der Rieder Innenstadt stecken bleiben, singen. "Dieses Thema beschäftigt uns dauerhaft, auch in der Rainerstraße. Alleine an einem Freitag blieben einmal elf Sattelzüge in der Innenstadt stecken", so Heidemarie Schachinger von der BH. "Schilder helfen leider überhaupt nichts, da kann man aufstellen, was man will. Viele Lastwagenfahrer schalten leider das Navi ein und das Hirn aus. Da kann die Straße noch so eng sein, die Lastwagenfahrer fahren hinein, wenn das Navi so sagt", so der Leiter der Rieder Stadtpolizei Thomas Zeilinger. Er ergänzt: "Da das Navi den kürzesten Weg sucht, fahren Lastwagen, die zum Beispiel von Salzburg nach Neuhofen unterwegs sind, immer durch die Rainerstraße, obwohl es eine Umfahrung gäbe. Hier musste ein Lastwagen sogar schon einmal mit dem Feuerwehrkran über die Kurve gehoben werden. Meistens reicht es aber, wenn wir die Lenker der parkenden Autos herausfinden und diese den Weg für den steckengebliebenen Lastwagen frei machen. Das dauert allerdings oft Stunden. Der Aufwand, zeitlich und finanziell, ist enorm", so Zeilinger.

"Alleine an einem Freitag blieben einmal elf Sattelzüge in der Innenstadt stecken!"

Heidemarie Schachinger, Bezirkshauptmannschaft

Heidemarie Schachinger von der Bezirkshauptmannschaft Ried. | Foto: BRS
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Ohne Rücksicht auf Verluste

Ähnlich ist die Situation in Tumeltsham. "Obwohl in der Hofmark drei "No Trucks"-Schilder aufgestellt sind, nutzen täglich x Fernzüge diese Strecke als Abkürzung zu den Gewerbegebieten in Aurolzmünster. Manchen gelingt diese Fahrt nicht. Sie versuchen dann, auf der schmalen Gemeindestraße umzudrehen. Dabei nehmen sie Schäden an Verkehrsschildern oder Hausdächern in Kauf und machen sich ohne Schadensmeldung aus dem Staub", so der Tumeltshamer Freimut Rosenauer. Bürgermeister Erwin Diermayr ergänzt: "In der Maria Aicher Straße haben wir ein ähnliches Problem. Wenn jemand eine Lösung hat, werden wir diese gerne umsetzen!"

"Wenn jemand eine Lösung hat, werden wir diese gerne umsetzen!"
Erwin Diermayr, Bürgermeister von Tumeltsham

Erwin Diermayr, Bürgermeister von Tumeltsham. | Foto: Doms
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