Stadt Ried: Eine Million Euro an Radarstrafen eingeplant

- Künftig werden auch in der Brucknerstraße, in der Schillerstraße und in der Haager Straße Radarboxen stehen.
- Foto: BRS/Streif
- hochgeladen von Thomas Streif
2013 rechnet die Stadt mit Radar-Mehreinnahmen von 710.000 Euro. Drittes Messsystem wird gekauft.
RIED. „Bitte lächeln“. Drei der vier Radarkästen in Ried sind seit dem Herbst „scharf“. Der Radarkasten in der Braunauer Straße wird erst in Betrieb genommen. Wo die zwei Messgeräte gerade aktiv sind, wissen die Autofahrer freilich nicht. Mit den Radarmessungen solle vor allem die Verkehrssicherheit erhöht werden, begründete Bürgermeister Albert Ortig die 315.000 Euro teure Anschaffung.
Drittes Messsystem wird angeschafft
Laut Grünen-Verkehrsstadtrat Max Gramberger wurde in der letzten Stadtratssitzung die Anschaffung eines dritten Lasergeschwindigkeitsgerätes beschlossen. 71.000 Euro soll das zusätzliche Gerät, das sowohl in den Radarkästen oder als mobiles Radar verwendet werden kann, kosten. „Die ÖVP, SPÖ und FPÖ haben im Stadtrat dafür gestimmt, wir Grüne waren dagegen“, sagt Gramberger, der grundsätzlich ein Befürworter der Radarboxen ist. Sein Vorschlag: Es sollten weitere Radarkästen in problematischen Straßenzügen oder in der Nähe von Schulen aufgestellt werden, um so für noch mehr Bewusstsein bei den Autofahrern zu sorgen. Die Kosten wären weitaus geringer. Wie hoch die Einnahmen genau sind, kann Gerhard Obermair von der BH Ried nicht sagen. „Wir führen keine genaue Statistik, weil diese Strafen in den allgemeinen Topf der Strafeinnahmen fallen. Tatsache ist, dass wir in unregelmäßigen Abständen von der Sicherheitswache, die von der Überwachungsfirma die Auswertung der Radare erhält, meist zwischen 200 und 300 Anzeigen bekommen.“ Dass die Anzeigen weniger werden, sei nicht der Fall, so Obermair.
Eine Million budgetiert
Gramberger: „Für das Budget 2013 sind für die Radarstrafen eine Million Euro budgetiert.“ Gegenüber dem Vorjahresbudget ist das eine Steigerung von 710.000 Euro „Wenigstens gibt es ein Bekenntnis dazu, dass diese finanziellen Mittel zur Hebung der Verkehrssicherheit eingesetzt werden. Darauf werden wir auch pochen“, sagt der Chef der Rieder Grünen.
FPÖ befürwortet mobiles Messsystem
Die Freiheitlichen, die sich von Anfang an gegen die Radars ausgesprochen haben, stimmten im Stadtrat überraschenderweise auch für den Ankauf eines dritten Messsystems. „Ich war nie ein Freund der stationären Radarboxen, die man im Sinne der Verkehrssicherheit viel sinnvoller hätte platzieren müssen, aber wir sind grundsätzlich nicht gegen die Verwendung eines mobilen Radars“, betont FPÖ-Vizebürgermeister Ernst Reiter. Ein drittes Messsystem sei von Anfang an vorgesehen gewesen, um das mobile Radar in einem Auto installieren zu können. Dieses soll in den nächsten Monaten in Betrieb gehen. Die Mindeststrafe für Temposünder beträgt 50 Euro. Fährt ein Lenker mehr als 50 km/h zu schnell, verliert er seinen Führerschein. Einige Lenker mussten den Schein bereits abgeben.
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