Themenweg "Verwoben" zur Geschichte der Leinenweberei

Den Webstuhl der letzten Rieder Handweberin Bertha Schatzdorfer kann man im Innviertler Volkskundehaus besichtigen. | Foto: Innviertler Volkskundehaus
  • Den Webstuhl der letzten Rieder Handweberin Bertha Schatzdorfer kann man im Innviertler Volkskundehaus besichtigen.
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RIED. Der Themenweg "Verwoben" wurde von Stefanie Liener in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Ried erarbeitet. Er führt von der Weberzeile ins Stadtzentrum bis zur Stadtpfarrkirche bzw. zum Museum. 10 Stationen sind es, die die Geschichte der Leinenweberei in der Stadt Ried erzählen. Der Name des neuen Einkaufszentrums "Weberzeile" greift einen historischen Begriff auf, der durch den Kupferstich von Franz Xaver Fux aud dem Jahr 1790 belegt ist. Damit gelangt das einst bedeutende Handwerk der Leinenweber, mit dem in Ried bis zu 900 Personen ihren Lebensunterhalt verdienten, wieder in den Fokus.

Da die Leinenweber für die Verarbeitung Wasser benötigten, siedelten sie sich in den Vormärkten an fließenden Gewässern an: an der Oberach, dem Gebiet der Weberzeile – ehemals Dr.-Franz-Berger-Straße – in der Rainerstraße, in Kalteneck und entlang der Breitsach, in der Kellergasse. In der heutigen Rainerstraße befand sich das Zunft- und Beschauhaus der Rieder Leinenweber. In dem wurden alle 14 Tage Zunfttreffen, die sogenannten Zechtage, abgehalten. Hier fand auch die strenge Qualitätsprüfung der Leinwände statt.

Rieder Leinen wurde weit über das Innviertel hinaus vertrieben. Viele Weber und ihre Familien waren von Händlern abhängig, die sich das Vorverkaufsrecht auf die Waren der Weber sicherten. Einige Händler, wie die Familien Heldenhamer und Hilleprand, erlangten großen Wohlstand, wie an den Grabsteinen an der Südseite der Kirche ersichtlich ist.

Wie auch die anderen Zünfte hatte die Weberzunft eine eigene Kapelle in der Pfarrkirche. Der Patron der Weber, der heilige Ulrich, ist auf dem Altarbild dargestellt. Die Pietá für den Altar schuf Johann Peter Schwanthaler.

Die Blütezeit erlebten die Leinenweber zu Ried vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Als die Leinenweberei in Ried durch die Industrialisierung schon fast zum Erliegen gekommen war, gründete Michael Wetzelsberger 1836 eine Wollspinnfabrik, die aber nur wenige Jahre in Betrieb war. Die letzte Rieder Handweberei war in Besitz von Berta Schatzdorfer im Haus Schärdinger Tor Nr. 3. Ihr Handwebstuhl sowie weitere Objekte zur Leinenerzeugung sind im Museum Innviertler Volkskundehaus zu besichtigen.

Die Textilverarbeitung hat durch eine Vielzahl an Wörtern und Redewendungen auch in unserer Sprache Spuren hinterlassen. Etwa "so a Gscher". Die Hintergründe dazu erfahren sie auf der Station am Haus Hauptplatz Nr. 1.

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