Carina Voglsperger
„Unser Hof soll ein Begegnungsort für Mensch, Tier und Natur sein"
Für seine tiergestützten Angebote für Kinder und Jugendliche durch Carina Voglsperger erhielt der Urz‘n-Hof in Mehrnbach unlängst die Green Care-Hoftafel.
MEHRNBACH. Der Hof ist insgesamt fünf Hektar groß und umfasst Wald, Wiese und Ackerland. Die einzelnen Produktionszweige bestehen aus Getreideanbau, einer kleinen Imkerei, Tierhaltung, Grünlandwirtschaft sowie Obst- und Gemüsebau für den Eigenbedarf. „Unser Hof soll ein Begegnungsort für Mensch, Tier und Natur sein. Hier biete ich tiergestützte Angebote für Kinder und Jugendliche an. Dazu zählen Eltern-Kind-Gruppen und Erlebnisnachmittage, bei denen der Tierkontakt und das freie Spielen im Mittelpunkt stehen. Darüber hinaus gibt es individuelle Einheiten der Tiergestützten Intervention, bei denen es um die soziale und emotionale Entwicklung der Kinder geht“, erklärt Carina Voglsperger.
Tiergestützte Intervention
Die studierte Elementar- und Sozialpädagogin hat 2018 ihre Ausbildung zur Fachkraft für Tiergestützte Intervention abgeschlossen und setzt ihre Green Care-Angebote seiter auf dem elterlichen Betrieb um. „Neben den Tieren liegt ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit auf der Pikler-Pädagogik. Das Konzept schafft die Möglichkeit zum freien Bewegen und selbstständigen Spielen in einer ansprechend vorbereiteten Umgebung. Zur Verfügung stehen zum Beispiel Wasserspielmöglichkeiten, eine Matschgrube, Getreide, Sand und vieles mehr. Also alles, was ein Bauernhof so zu bieten hat“, so Voglsperger.
Großer Zuspruch
Der Urz‘n-Hof ist der 14. zertifizierte Green-Care-Bauernhof in Oberösterreich. Damit gehört Oberösterreich mittlerweile zu jenen Bundesländern, in denen die soziale Landwirtschaft als Diversifizierungsform besonders erfolgreich umgesetzt wird. Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich dazu: „Die kontinuierliche Zunahme an zertifizierten Green Care-Betrieben zeigt uns, dass das Konzept funktioniert und das Interesse seitens der Bäuerinnen und Bauern hoch ist“. Georg Stieglmayr, Bürgermeister von Mehrnbach, ergänzt: „Als Bürgermeister weiß ich, wie wichtig soziale Angebote neben Themen wie Wohnen, Digitalisierung oder Mobilität für die Lebensqualität im ländlichen Raum sind. Green Care-Betriebe können hier einen wertvollen Beitrag leisten und sollten seitens der Gemeinden zukünftig noch viel stärker in lokale Entwicklungen eingebunden werden." "Um das zu erreichen, arbeite man laut Günther Mayerl, Geschäftsführer der Green Care Entwicklungs- und Beratungs-GmbH, sehr eng mit dem Gemeindebund als strategischem Partner zusammen. "Besonderes Potenzial sehen wir in der Kinder- und Altenbetreuung am Hof und – wie bei Carina Voglsperger ganz wundervoll umgesetzt – in der Tiergestützten Intervention. Die positive Wirkung der Tiere auf uns Menschen ist ja mittlerweile in vielen Studien gut belegt. Hier können Bauernhöfe Angebote machen, die in dieser Form einfach einzigartig sind.“
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