Voller Einsatz von Hund und Herrl
Unser Regionaut "Hundesportverein Eberschwang" im Portrait
EBERSCHWANG. Direkt neben dem Skilift in Eberschwang, dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, ist seit 2005 der Hundesportverein Eberschwang aktiv. Im Interview erklärt Obmann Gerhard Raab unter anderem, warum die größten "Kretzen" die besten Hunde sind, warum ein guter Rettungshundeführer auch ein guter Wetterfrosch ist und warum er anderen Vereinen empfiehlt, ebenfalls Regionaut zu werden.
Was macht euch besonders?
Neben unserer idyllischen Lage, wo wir wirklich niemanden stören, ist unser ganzjähriger Kursbetrieb etwas Besonderes. Auch in den Wintermonaten machen wir im Gegensatz zu vielen anderen Hundeschulen keine Pause. Besonders hervorzuheben ist unsere Rettungshundestaffel mit 16 Hunden und Hundeführern, die auf Personensuche spezialisiert sind. Diese Hunde entstammen allesamt aus unseren eigenen Reihen: wenn sich Hund und Herrl in der "normalen" Welpen- und Hundeschule gut anstellen, fragen wir, ob Interesse an einer Rettungshundeausbildung besteht.
Wie lange dauert diese Ausbildung?
Ungefähr drei Jahre, wobei wir mindestens drei Mal in der Woche trainieren und zusätzlich Trainingswochen in der Ramsau sowie rund fünf bis acht Auftritte pro Jahr in Schulen oder bei Messen in der Region absolvieren. Grundlage der Ausbildung ist der Spieltrieb des Hundes. Ähnlich wie Huskeys freuen sich unsere Rettungshunde auf ihre Arbeit, denn nach der Arbeit folgt das Spiel. Um die Motivation zu fördern, spielen die Hunde bei uns nur mit ihrem Führer, nicht mit andern Hunden.
Wann ist ein Hund für die Rettungshundestaffel geeignet?
Wie gesagt muss der Hund über einen großen Spieltrieb verfügen. Die größten Gretzen sind meistens die besten Hunde. Auch muss der Hund mutig sein, trotzdem aber absolut gehorsam. Jagdhunde sind weniger geeignet. Um bei unserer Arbeit im Wald keinen Wildkontakt zu haben, befestigen wir bei unseren Hunden eine kleine Glocke am Arbeitsgeschirr. So werden Wildtiere vertrieben und wir wissen immer, wo unsere unangeleinten Hunde sind.
Wie weit kann ein Rettungshund eine vermisste Person riechen?
Das kommt ganz auf das Wetter an. Ein guter Rettungshundeführer hat auch ein fundiertes Wissen über die Witterungsverhältnisse. Das lässt sich am Beispiel einer Hangsuche erklären: Wenn die Sonne scheint und Aufwind besteht, dann wird von oben nach unten gesucht. Herrscht allerdings Regen oder findet die Suche abends statt, wo Fallwind anzunehmen ist, wird von unten nach oben gesucht.
Was sagen Sie zur aktuellen Diskussion bezüglich Beißkorbpflicht für Hunde?
Davon betroffen sind vorwiegend sogenannte Listenhunde. Diese Rassen, die in mehreren Bundesländern auf einer Liste zusammengefasst sind, werden gerne als Kampfhunde bezeichnet. Das ist aber absolut idiotisch. Es gibt keine Kampfhunde, es gibt nur wahnsinnige Leute. Und die Beißstatistik führt übrigens schon lang der Golden Retriever an! Wie haben in unserer Rettungshundestaffel einen Rotweiler und auch einen American Stafford, beides sogenannte "Kampfhunde". Sollte die Beißkorbpflicht kommen, tut der Gesetzgeber das Falsche. Viel besser wäre es, neben verpflichtenden Sachkundenachweiß auch die Begleithundeprüfung als Muss einzuführen.
Sie sind seit 2016 als Regionaut der BezirksRundschau ein sehr aktiver Berichterstatter. Profitieren Sie davon?
Absolut. Wir können uns ja bei unseren, auf www.meinbezirk.at hochgeladenen Berichten die Zugriffszahlen anschauen. Und die sind meistens sehr gut. Wir wurden auch schon positiv oft auf unsere mediale Präsenz angesprochen. Besonders freut es uns natürlich, wenn die Redakteure der BezirksRundschau unsere Beträge auch in der Printversion veröffentlichen. Ich kann jedem Verein nur empfehlen, sich als Regionaut anzumelden, denn jeder Verein braucht Öffentlichkeitsarbeit. Es ist total einfach und kommt auch bei Sponsoren gut an!
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