Imker Marcel Rieder
„Unser Ziel: varroaresistente Bienen in fünf Jahren!"

Die Bienentestvölker auf dem Gelände der Firma Hargassner in Weng. Hier sollen varroaresistente Bienen gezüchtet werden. | Foto: Rieder
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  • Die Bienentestvölker auf dem Gelände der Firma Hargassner in Weng. Hier sollen varroaresistente Bienen gezüchtet werden.
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SENFTENBACH, WENG. Sie gilt als Ursache Nummer eins, wenn es um das Bienensterben geht: die Varroamilbe. Die Bienenzuchtgruppe Oberösterreich-Salzburg mit Vorstand Marcel Rieder aus Senftenbach verfolgt nun ein ambitioniertes Ziel: In einem Forschungsprojekt, das vom Biomasse-Heizungsspezialisten Hargassner aus Weng gesponsert wird und auf fünf Jahren angelegt ist, will der Verein Bienen züchten, die sich ohne menschliche Hilfe und Chemie gegen die Varroamilbe wehren können. Viel Expertenwissen für dieses Projekt kommt von Guillaume Misslin, Koryphäe am Bienensektor der „Arista Bee Research“-Stiftung. Dieser Stiftung ist es 2016 erstmals gelungen, eine Honigbiene zu züchten, die die Milbe erkennt und befallene Brutzellen selbst ausräumt. 

Von Asien eingeschleppt

„Es gibt Bienenarten, wie die östliche Honigbiene in Asien, die über Abwehrmechanismen gegen die Varroamilbe verfügen. Die Bienen in Asien haben über tausende Jahre hinweg gelernt, sich gegen diese Milbe zu wehren. Von Asien kam diese Milbe auch zu uns. Mit unserem Genetik-Forschungsprojekt versuchen wir, den Bienen zu lernen, die Milben aus ihren Brutzellen auszuräumen und dieses Wissen im Erbgut stabil zu machen“, so Rieder. Vielversprechende Ergebnisse meldeten bereits Forscher aus Deutschland, in Hawaii ist man laut Rieder absoluter Vorreiter auf diesem Gebiet. Aber auch das Forschungsprojekt in Weng hat bereits erste Erfolge zu verzeichnen:  56 Bienenstöcke haben die Imker rund um die Bienenzuchtgruppe Oberösterreich Salzburg 2020 mit resistenten Königinnen bestückt und mit der Milbe infiziert. Bereits im ersten Testlauf wurden acht Völker als 100% varroaresistent und weitere acht Völker 88% varroaresistent eingestuft. "Mit den varroaresistenten Völkern haben wir weitergezüchtet, das heißt die Königinnen wurden künstlich mit Genetik von varroaresistenten Völkern besamt. Auf diese Art und Weise sollten wir in ein paar Jahren erbstabile Bienen haben. Dann könnte die Biene ganz ohne Milben-Pflege überleben", so Rieder.

Herzensangelegenheit

Ermöglicht wird das Projekt von der Firma Hargassner in Weng, welche die Örtlichkeiten und den finanziellen Background bereit stellt. „Firmeninhaber Anton Hargassner hat selber Bienen. Daher ist ihm dieses Projekt einen Herzensangelegenheit“, so Rieder. Ein weiterer Meilenstein des Projektes steht im August dieses Jahres auf dem Programm: die nächste Milbenauszählung. 
 

Zur Sache:

• Die Varroamilbe gilt als eine der größten Gefahren für die Honigbiene.
• Der winzige Parasit vermehrt sich auf der Brut, ernährt sich vom Blut der Bienen und überträgt über die Bisswunden weitere Krankheitserreger.
• Befallen die Milben die Bienenbrut, so sterben die Bienen meist nach dem Schlüpfen.
• Bei erwachsenen Tieren schwächen Milben das Immunsystem, sodass viele Bienen nicht durch den Winter kommen.
• Das Projekt in Weng ist österreichweit das größte derartige Forschungsprojekt.
• Die Erbanlage der resistenten Bienen wird "„VSH“ genannt und steht für Varroa Sensitive Hygiene.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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