Birdlife
Grazie in Weiß
An milden und schneefreien Wintertagen sind bei uns oft schon von weitem große weiße Vögel auf den Wiesen zu sehen. Es handelt sich dabei um einen der scheuen Reihervögel, dem weißen Fischreiher oder besser als Silberreiher bekannt.
Der Silberreiher ist der größte der einheimischen Reiher. Er wird bis 100 cm groß, erreicht ein Gewicht von 1 bis 1,5 kg und seine Flügelspannweite reicht bis 170 cm. Im Vergleich zum Graureiher ist seine Statur deutlich schlanker und der Hals länger und dünner.
Neben dem ähnlich weißen Seidenreiher gehört der etwas größere Silberreiher zu den eindrucksvollsten Reiherarten. Der Schnabel ist im Schlichtkleid gelborange, die Beine sind im grünlich-schwarz und so vom selteneren Seidenreiher auch durch das Fehlen der Nackenschmuckfedern leicht zu unterscheiden.
Der Silberreiher gilt zwar als Teilzieher hat aber inzwischen auch in Österreich Brutgebiete wie z.B. im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel und auch im Vogelschutzreservat Unterer Inn. Er bevorzugt ausgedehnte Feuchtgebiete und Seen mit einem großen Schilfgürtel.
Obwohl der Silberreiher ein Koloniebrüter ist, jagt er alleine ruhig im Wasser stehend oder langsam durchs Wasser watend. Blitzschnell fängt er seine Beute durch Zustoßen seines Schnabels. Zu seinem Nahrungsspektrum gehören Fische und Amphibien, Wasserinsekten und Wasserschnecken.
Da er seine Speisekarte um Leckerbissen wie Mäuse und wirbellose Kleintiere erweitert hat, die er auch auf feuchten aperen Wiesen-und Ackerflächen findet, ist er auch oft allein oder in kleineren Gruppen an milden Wintertagen auch bei uns außerhalb seines angestammten Habitats anzutreffen.
So konnten diese Reiher neue Nahrungsquellen und damit Lebensräume erschließen und müssen nicht mehr zwangsweise in wärmere Gefilde ziehen, wenn die Gewässer zugefroren sind.
So sind diese schönen und graziösen Vögel eine Bereicherung in unserer zwar immer kahler werdender Natur und auf alle Fälle schützenswert und ihre ca 200m Fluchtdistanzen vor allem auch mit Hunden einzuhalten, um sie nicht von ihrer Nahrungssuche zu vertreiben.
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