Shootingstar Felix Sickinger
„Für mich gibt es nur Hohenzell und Gurten“

- Der Hohenzeller Felix Sickinger (links) hat in dieser Saison viel Grund zum Jubeln. der 22-jährige Mittelfeldspieler der Union Gurten traf bereits sieben Mal ins gegnerische Tor.
- Foto: Reinhard Schröckelsberger
- hochgeladen von Mario Friedl
Felix Sickinger präsentiert sich aktuell in Topform: Sieben Tore in sieben Spielen machen den 22-jährigen Mittelfeldspieler zum Schlüsselspieler bei Union Gurten. Im Gespräch mit meinbezirk.at spricht er über seine Karriere, seine Verbundenheit zum SV Hohenzell und warum für ihn nur zwei Vereine infrage kommen.
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HOHENZELL/GURTEN. „Felix ist aktuell in absoluter Topform. Das kommt aber auch nicht von ungefähr, es spiegelt seine gute Vorbereitung wider. Er ist in dieser Saison extrem effizient und hat sich zum Schlüsselspieler entwickelt“, lobt Union-Gurten-Co-Trainer Florian Hirsch seinen Schützling Felix Sickinger. Der 22-jährige Mittelfeldspieler steht nach sieben Runden in der Regionalliga Mitte bereits bei sieben Saisontreffern. Im Gespräch mit meinbezirk.at spricht Sickinger über seine noch junge Karriere, seine Liebe zum Heimatverein SV Hohenzell und erklärt, warum für ihn nur zwei Vereine infrage kommen.
Nach dem Aus im ÖFB-Cup gegen die SV Ried läuft es in der Liga wieder richtig gut. Ging es danach „leichter“?
Felix Sickinger: Ja, auf jeden Fall! Das Spiel war davor in aller Munde, das geht natürlich auch nicht spurlos an uns vorbei. Der Fokus war nicht mehr ganz auf dem Liga-Alltag. Danach haben wir aber wieder gespielt wie die Union Gurten: schwer motiviert und hungrig nach Siegen.
5:0 gegen Dietach, 3:0 bei den WAC-Amateuren und zuletzt die 1:3-Heimniederlage gegen Zweitliga-Absteiger Voitsberg – wie haben Sie das Spitzenspiel erlebt?
Wir sind behäbig gestartet und haben in den ersten 20 Minuten dem Gegner das komplette Spiel überlassen, woraus das 0:1 für Voitsberg resultierte. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 konnten wir den Schwung nicht nutzen, da Voitsberg sofort wieder das 1:2 erzielte. Am Ende mussten wir uns trotz hoher Intensität und guter Phasen verdient einem sehr starken Gegner geschlagen geben.
Es ist Ihre vierte Saison in der Regionalliga. Ihre Wurzeln liegen jedoch in Hohenzell…
Von dort bin ich in die Akademie der SV Ried gekommen. Dort habe ich aber den Spaß am Fußball verloren – wiedergefunden habe ich ihn erst beim SV Hohenzell, wo ich mit Freunden spielen konnte. In der Saison 2021/22 haben wir sogar den Meistertitel in der 1. Klasse gefeiert. Danach bin ich nach Gurten gewechselt. Das war keine leichte Entscheidung, weil es mir schwergefallen ist, meinen Verein zu verlassen.
"Das war keine leichte Entscheidung, weil es mir schwergefallen ist, meinen Verein zu verlassen." Sickinger über seinen Wechsel nach Gurten.
Warum haben Sie in der Akademie den Spaß verloren?
Wir waren – gelinde gesagt – keine besonders gute Mannschaft. Ich war zudem durch Überlastungen ständig verletzt. Am Ende gab es nur noch Fußball, und ich wollte auch andere Dinge mit meinen Freunden unternehmen.
Sie sind aus der 1. Klasse direkt in die Regionalliga gekommen. Wie lange hat es gedauert, bis Sie Fuß gefasst haben?
Es war ein Riesensprung. In der ersten Saison habe ich viel in der 1b gespielt, um Spielminuten zu sammeln. Gleichzeitig habe ich mit der Regionalliga-Mannschaft trainiert. In meiner zweiten Saison 2023/24 bin ich dann richtig angekommen und habe mich an das intensive „Gurten-Spiel“ und das Niveau in der Regionalliga gewöhnt. Jetzt mit 22 Jahren ist meine Entwicklung noch lange nicht zu Ende – und wird es wahrscheinlich nie sein. Wir dürfen uns als Mannschaft nicht ausruhen, nur so kann man erfolgreich sein.
Sie haben in dieser Saison sieben Treffer in sieben Spielen erzielt! Woher kommt diese Effizienz?
(lacht) Ich kann es mir selbst kaum erklären. Schon im vergangenen Herbst war ich in guter Form, bin dann aber länger verletzt ausgefallen. Die Sommerpause hat mir gutgetan, und seit dem Trainingsstart läuft es wie am Schnürchen. Aber zur Wahrheit gehört auch: Es hätten sogar noch mehr Tore sein müssen. Als Mittelfeldspieler habe ich zudem schon drei Vorlagen, aber da ist noch Luft nach oben – gerade, weil ich viele Standardsituationen übernehme.
"Da besteht keine Gefahr. Das interessiert mich nicht. Wir haben eine überragende Mannschaft, bei uns stellt niemand sein Ego über das Team – ich glaube nicht, dass ich das auf diesem Niveau noch einmal woanders finde." Sickinger über einen möglichen Wechsel.
Ihr Co-Trainer Florian Hirsch meinte scherzhaft, er mache sich Sorgen, dass andere Vereine auf Sie aufmerksam werden…
Da besteht keine Gefahr. Das interessiert mich nicht. Wir haben eine überragende Mannschaft, bei uns stellt niemand sein Ego über das Team – ich glaube nicht, dass ich das auf diesem Niveau noch einmal woanders finde. Außerdem trainieren wir drei Mal pro Woche, das passt für mich. Wie gesagt, ich habe aus meiner Zeit in der Akademie gelernt. Ich habe auch andere Interessen, zum Beispiel Skifahren. Für mich ist klar: Es gibt nur den SV Hohenzell oder die Union Gurten.
Fußball spielt in Ihrer Familie eine große Rolle: Ihr Vater ist Trainer in Hohenzell, Sie sind der älteste von drei Brüdern, Niklas spielt ebenfalls in Gurten, Paul in der Akademie. Verfolgen Sie auch deren Spiele?
Natürlich! Den SV Hohenzell schaue ich eigentlich immer, egal ob daheim oder auswärts. Bei Paul ist es schwieriger, weil die Akademie oft unter der Woche spielt und ich da selbst im Training bin. Aber Niki und ich schauen schon ab und zu nach, was unser kleiner Bruder macht (lacht).
Zur Sache:
Torschützenliste Regionalliga Mitte:
1. Fabian Schubert (ASK Voitsberg) 9 Tore
2. Felix Sickinger (Union Gurten) 6
3. Fabian Wimmleitner (Union Gurten) 5




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