Aufbruchsstimmung im Krankenhaus Ried
Die Pläne der Expertenkommission für die Spitalsreform sorgten im Frühjahr für lange Gesichter bei den Verantwortlichen des Rieder Krankenhauses. Mittlerweile ist der Blick wieder nach vorne gerichtet. Der Ausbau geht mit großen Schritten voran.
RIED (tst). Die Renovierung der Stationen in denen derzeit die Bereiche Chirurgie, HNO, Kardiologie, Neurologie, Gynäkologie, Orthopädie und Geburtshilfe untergebracht sind, wurde bereits abgeschlossen. Auch die anderen Bauarbeiten gehen gut voran, betont Ulrike Tschernuth, Pressesprecherin des Krankenhauses Ried. Der Bauteil 4 mit einer Investitionssumme von rund zehn Millionen Euro ist außen bereits fertig. Nun werde an der Innenausstattung gearbeitet. Auch der Neubau des zentralen Operations-Traktes, der Rettungshalle, der Tiefgarage und des Parkdecks geht zügig voran. Insgesamt werden über 30 Millionen Euro in diesen Neubau investiert. Sollte es bei den Bautätigkeiten zu keinen großen Verzögerungen kommen, sei eine Fertigstellung Ende 2012 realistisch, sagt Geschäftsführer Oliver Rendel. Eigentlich hätte die Bettenkapazität von derzeit 439 Betten auf 475 Betten erhöht werden sollen. Der Vorschlag der Expertenkommission der Spitalsreform sieht für das Schwerpunkt Krankenhaus Ried jedoch nur 425 Betten vor. Wir haben seit Jahren eine sehr hohe Bettenauslastung. Es gibt derzeit Überlegungen, wie wir die Reduzierung der Betten am besten bewältigen, so Rendel. Eine Maßnahme wird sein, einen Teil der Patienten tagesklinisch zu behandeln. Der Trend geht international gesehen immer mehr in diese Richtung, so die Pressesprecherin des Krankenhauses.
Wir stehen zweifelsohne vor großen Herausforderungen. Unser Ziel ist es, die Einsparungen zu erreichen, ohne dass für unsere Patienten Nachteile entstehen. Erst die nächsten Jahre werden zeigen, wie sich die Patientenströme im Innviertel entwickeln, sagt Rendel.
Ab 2016 soll die HNO-Abteilung von einer Vollabteilung zu einem Fachschwerpunkt herabgestuft werden und die Kinderstation auf 20 Betten reduziert werden. Auf die Frage, ob er noch Chancen auf die Inbetriebnahme der Koronarangiographie sehe, antwortet Rendel: Es gibt derzeit keine neuen Signale. Ich gehe also nicht davon aus, dass diese in absehbarer Zeit in Betrieb gehen wird.
Turnusausbildung gesichert
Derzeit arbeiten im Krankenhaus Ried 33 Turnusärzte. Die Befürchtungen, dass die dreijährige Turnus-Ausbildung in Ried nicht mehr voll absolviert werden kann, ist mittlerweile vom Tisch. Rendel: Das ist für die ärztliche Versorgung im gesamten Innviertel von enormer Bedeutung.
Für viel Aufsehen sorgte Anfang des Jahres die Diskussion um eine eventuelle Verlegung der Palliativstation. Für eine Verlegung gebe es, so Tschernuth, derzeit keine Pläne. Mit Christian Roden habe man einen sehr guten interimistischen Leiter gefunden, der von Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern sehr geschätzt werde.
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