Bezirk Ried: 2000 Arbeitskräfte weniger bis 2030

Diskutierten die Herausforderungen für den Arbeitsmarkt in Ried: Wirtschaftskammer-Obmann Alfred Frauscher, AK-Bezirksstellenleiter Siegfried Wambacher, Anna Pucher (RMOÖ), Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl, AMS-Bezirksleiter Klaus Jagereder und RMOÖ-Regionalmanagerin Brigitte Dieplinger. | Foto: RMOÖ
5Bilder
  • Diskutierten die Herausforderungen für den Arbeitsmarkt in Ried: Wirtschaftskammer-Obmann Alfred Frauscher, AK-Bezirksstellenleiter Siegfried Wambacher, Anna Pucher (RMOÖ), Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl, AMS-Bezirksleiter Klaus Jagereder und RMOÖ-Regionalmanagerin Brigitte Dieplinger.
  • Foto: RMOÖ
  • hochgeladen von Thomas Streif

RIED (tst). Die Bezirke Ried und Schärding sind von der demografischen Entwicklung ganz besonders betroffen. Mit einem strategischen Programm „Arbeitsplatz Ober-österreich 2020“ will Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl die Kräfte in den Regionen bündeln. „Wir brauchen eine regionale, individuelle und innovative Arbeitsmarktpolitik, um das Ziel Vollbeschäftigung erreichen und damit Lebensqualität, Wachstum und soziale Sicherheit in Ober-österreich bieten zu können“, sagte Sigl bei einem Experten-Workshop in Ried. Die Zahlen im Bezirk Ried belegen, dass durch den Geburtenrückgang im Jahr 2030 um 8,4 Prozent weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen werden.

„Wir wissen heute zwar, wie sich die Region demografisch verändern wird. Was wir aber nicht wissen, ist, wie sich die Wirtschaftslage in den kommenden Jahren entwickeln wird“, sagt AMS-Bezirksgeschäftsführer Klaus Jagereder.
Er sei aber davon überzeugt, dass der Bezirk Ried durch die vielen innovativen Betriebe sehr gut aufgestellt ist. „Dadurch, dass wir bis 2030 rund 2000 unselbstständige Arbeitskräfte verlieren, müssen die Firmen ihr Umfeld aber noch attraktiver gestalten.“ Das größte Potenzial gebe es bei den Frauen, betont Jagereder. Hier müsse man alles unternehmen, um diese bestmöglich zu qualifizieren. Ebenso werde man gut ausgebildete Facharbeiter aus dem EU-Raum nach Ried holen und die älteren Arbeitskräfte länger im Arbeitsprozess halten müssen. „Und auch in der Ausbildung der Lehrlinge werden die Betriebe in den nächsten Jahren noch mehr gefordert sein“, wagt Jagereder einen Blick in die Zukunft.

Zur Sache: Landesrat Viktor Sigl (Foto) setzt in der aktiven Arbeitsmarktpolitik auf Individualisierung und Regionalisierung. In den Workshops „Arbeitsmarkt OÖ 2020“ werden Experten vor Ort aus Politik, Wirtschaft und Schule eingeladen, um diese nach ihrer Meinung zu fragen und gemeinsam die Strategie zu entwickeln. Um der demografischen Entwicklung arbeitsmarktpolitisch entgegenwirken zu können, gebe es vor allem bei den Jugendlichen, die nach der Pflichtschule keine Ausbildung machen, den Älteren, den Frauen und bei Migranten viel Potenzial, so der ÖVP-Landesrat.

Umfrage: Was tun gegen den Fachkräftemangel?

Günter Wagner, Personalleiter bei Wintersteiger: „Wir setzen sehr stark auf die Lehrlingsausbildung und interne Karrieremöglichkeiten, um die Leute an das Unternehmen zu binden. Gute Leute am Arbeitsmarkt zu finden, wird immer schwieriger, deswegen wachsen wir sehr stark von innen heraus. Um das Arbeitskräftepotenzial am Markt zu nützen, bilden wir unsere Mitarbeiter verstärkt im eigenen Haus aus.”

Hannes Freudenthaler, Marketingleiter bei Scheuch: „Als größter Lehrlingsausbildner in der Region investieren wir sehr viel in unseren Nachwuchs und arbeiten eng mit HTL und Universitäten zusammen. Unser Ziel ist, junge Menschen für Technik zu begeistern. Dabei beginnen wir schon mit einem Wettbewerb in der Volksschule, bei dem die Kinder zum ersten Mal mit Technik in Berührung kommen.”

Franz Föttinger, Geschäftsführer Fischer Sports: „Wir versuchen unsere Fachkräfte selbst auszubilden und legen viel Wert auf eine hohe Qualität in der Lehrlingsausbildung. Wir präsentieren uns als Arbeitgeber mit attraktiven Arbeitsplätzen, um gute Leute zu finden. Der Fachkräftemangel ist ein aktuelles Thema, dem wir uns verstärkt zuwenden müssen, um am Standort Ried weiter produzieren zu können.”

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Ried auf MeinBezirk.at/Ried

Neuigkeiten aus Ried als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Ried auf Facebook: MeinBezirk.at/Ried - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Ried und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.