Mutter und Chefin sein
Birgit Mayr ist zweifache Mutter und erfolgreiche Unternehmerin in einer Männerdomäne.
WALDZELL. Seit der Volksschulzeit stand für Birgit Mayr fest, dass sie das Familienunternehmen bau mayr übernehmen wird. "Mein Interesse für den Betrieb war von Kindheit an da. Ich bin die älteste von drei Mädchen und quasi am Bauplatz aufgewachsen", so die Chefin des Waldzeller Traditionsunternehmens. Die Ingenieurin, Bau- und Zimmermeisterin hat nach der HTL für Bautechnik in Salzburg begonnen, daheim im Betrieb zu arbeiten. Während Birgit Mayr in der Firma als Frau nie Probleme hatte, musste sich die junge Ingenieurin am Anfang vor allem bei Leuten beweisen, die sie nicht kannten. 1986 in die Firma eingestiegen, hat Birgit Mayr den seit 1912 bestehenden Familienbetrieb im Jahr 2000 vom Vater übernommen. Während sie früher sehr gerne Statik und Einreichplanung gemacht hat, schätzt Mayr an der Führungsarbeit vor allem, dass sie viel mit Leuten zu tun hat. Dass es im Kommunikationsstil Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, glaubt die Chefin von 120 Mitarbeitern auf jeden Fall. "Ich habe schon das Gefühl, dass Männer generell gerader und zielorientierter sind, während Frauen eher auf Konsens setzen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man beides braucht", so Mayr.
Alles unter einen Hut
Birgit Mayr ist neben ihrer Position als Firmenleiterin vor allem Mutter und kennt die Herausforderung, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. "Mein Sohn war bei der Betriebsübernahme ein halbes Jahr alt. Das ging nur, weil wir die Großeltern für die Kinderbetreuung hatten", erinnert sich Mayr und betont, wie wichtig Unterstützung für die Vereinbarung von Familie und Beruf sei. "Ein 'privates Team' ist wichtig. Vertrauenspersonen, denen man die Kinder gerne überlässt und bei denen sie sich wohl fühlen."
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