Hohe Auszeichnung für junge Forscher

- Das Projekt von Alexander Dallinger und Michael Wurmshuber wurde ausgezeichnet.
- Foto: OLN/Schiffl
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WIEN/AUROLZMÜNSTER. Aus Anlass des 140-Jahr-Jubiläums des TÜV AUSTRIA hat dieser einen Preis in Höhe von EUR 15.000,00 für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten in den Bereichen „Technik – Sicherheit – Qualität – Umweltschutz“ gestiftet. Insgesamt fünf Projekte wurden ausgezeichnet, zwei im Bereich Universitäten/Fachhochschulen, eines im Bereich Unternehmen und zwei im Bereich der Berufsbildenden Höheren Schulen. Alexander Dallinger (Aurolzmünster) und Michael Wurmshuber (Bezirk Braunau), beide Absolventen der Abteilung für Elektronik, Ausbildungszweig Bionik, wurden mit ihrem Projekt „ECO2 RD (Emergency CO2 Removal Device“) mit einem Wissenschaftspreis ausgezeichnet.. Der Preis wurde am Anfang Oktober in Wien unter dem Ehrenschutz von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle feierlich verliehen
Folgende Problemstellung stand im Mittelpunkt des Diplomprojektes: Bei einem Unfall in einem geschlossenen System – z.B. in einer Tauchkapsel, einem Bergwerk oder einer Raumstation - bei dem Menschen eingeschlossen werden, steigt durch die Atmung der CO2 Gehalt der Umgebungsluft rasch an, gleichzeitig wird Sauerstoff verbraucht. Das Hauptproblem ist dabei der steigende CO2 Gehalt der Luft, weil bereits bei etwa einem Volumsprozent CO2 in der Luft Gesundheitsprobleme auftreten. Sauerstoff kann leicht gelagert werden (Gasflaschen), die Zunahme des CO2 Gehaltes ist aber nicht so einfach in den Griff zu bekommen. Die Aufgabe für die beiden Maturanten bestand einerseits darin, Stoffe zu finden, die CO2 binden und andererseits diese so zu verarbeiten, dass sie rasch eingesetzt werden können.
„Unsere erste Aufgabe war die Entwicklung einer Messvorrichtung mit der wir dann verschiedene Materialien in Serienversuchen möglichst einfach testen konnten“, erzählen die beiden jungen Forscher. Entstanden ist dabei eine kleine Testkammer, die mit einem Kohlendioxid-Sensor und einem Sauerstoff Sensor ausgestattet ist und die mit Hilfe entsprechender Elektronik automatisch jeden Versuch protokolliert und eine Art Datenblatt für jede Chemikalie erstellt. Sie haben dann vor allem mit Lithium-, Natrium- und Kaliumverbindungen experimentiert und geforscht, die CO2 absorbieren können und dabei Zusammensetzungen gefunden, die auch wirklich für diesen Zweck einsetzbar sind.
In einem weiteren Schritt haben sie dann eine Vorrichtung entwickelt, die Luft sozusagen „wäscht“ und den CO2-Gehalt verringert. Nach Versuchen mit Vorhängen, in denen die Chemikalien eingenäht waren, haben sie sich für ein Plattensystem entschieden, wo die rettenden Chemikalien aufgeklebt und luftdicht verschlossen sind. Im Notfall braucht nur eine Alufolie heruntergerissen werden und die automatische CO2-Reduktion beginnt.
„Mir gefallen vor allem die wirklich solide Umsetzung der Versuchsanordnung und die mit großem Fleiß durchgeführten Serienversuche“, erzählt Gerda Schneeberger, die mit der Arbeit der beiden Maturanten sehr zufrieden war.
„Wir haben mit diesem Projekt einen guten Einblick in die Forschungstätigkeit erhalten. Nicht nur die Arbeit ist interessant, auch das Rundherum. So haben wir uns zum Beispiel zustrikter Geheimhaltung der Ergebnisse unserer Forschungstätigkeit verpflichtet, berichten die beiden jungen Forscher, die technische Physik in Graz bzw. Werkstoffwissenschaften in Leoben studieren und die sich natürlich sehr über die Auszeichnung und das Preisgeld in der Höhe von 3.000,00 Euro gefreut haben.
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