Jahresvergleich
Unternehmensinsolvenzen im Bezirk Ried gingen zurück

- Die Zahl der Insolvenzen im Bezirk Ried geht bei den Unternehmen zurück und bleibt bei den Privaten annähernd gleich.
- Foto: Smarterpix/filmfoto
- hochgeladen von Raphael Mayr
Wie der Kreditschutzverband 1870 vermeldet, gab es im ersten Halbjahr 2025 hochgerechnet elf Unternehmensinsolvenzen. Im Vorjahr gab es zu diesem Zeitpunkt bereits 18. Die Privatinsolvenzen bleiben etwa auf dem gleichen Niveau.
BEZIRK RIED. Damit bewegt sich der Bezirk Ried gegen den landesweiten Trend. Im ersten Halbjahr 2025 mussten in Oberösterreich 384 Unternehmen Insolvenz anmelden – ein Plus von knapp zehn Prozent. Besonders betroffen seien der Handel, die Bauwirtschaft und der Gastro- und Hotelleriebereich. Für das Jahr 2025 rechnet der KSV 1870 mit mehr als 800 Unternehmenspleiten in Oberösterreich. Der Kreditschutzverband fordert stärkere wirtschaftliche Impulse und Stabilisierung durch Förderungen sowie Kostenentlastungen, um dem Trend entgegenzuwirken. "Sollte es nicht rasch zu einer Erholung der Konjunktur kommen, erwarten wir in Oberösterreich einen weiteren Anstieg der Insolvenzen", erläutert Petra Wögerbauer, Leiterin des KSV1870 Nord.
Privatpersonen laut Expertin "krisenresistent"
Beim Thema Privatinsolvenzen lautet das Fazit: "Alles wie bisher". Oberösterreichweit gibt es nur einen marginalen Rückgang von 0,7 Prozent. Im Bezirk Ried stieg die Zahl der sogenannten "Schuldenregulierungsverfahren" von 22 auf 25 an. Der landesweit durchschnittliche Schuldenberg liegt in diesen Fällen bei rund 123.000 Euro. "Aus der Vergangenheit wissen wir, dass sich Privatkonkurse immer mit einer gewissen Verzögerung im Vergleich zu den Firmeninsolvenzen einstellten. Anfangs leben die Menschen von ihren Ersparnissen und reduzieren ihren Konsum auf ein Minimum. Wenn die finanziellen Reserven aufgebraucht sind, reichen auch persönliche Einschränkungen mitunter nicht mehr aus und es kommt zum finanziellen Kollaps. Wenn man bedenkt, dass sich die ohnehin schon angespannte finanzielle Situation vieler Privatpersonen im Vorjahr noch weiter verschärft hat, zeugen die aktuellen Zahlen von einer gewissen Krisenresistenz der Oberösterreicher", erklärt Wögerbauer.
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