Lagerhaus-Chef Helmut Barth
"Vertrauen ist die Basis für gute Zusammenarbeit"

Helmut Barth ist neuer Geschäftsführer von Österreichs größter Lagerhausgenossenschaft. | Foto: BRS/Doms
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Helmut Barth ist seit Jahresbeginn Geschäftsführer des Lagerhaus Region Innviertel-Traunviertel-Urfahr. Im Interview spricht er über das Lagerhaus als Arbeitgeber, seine Ziele mit dem Unternehmen, die Veränderung der Baumarkt-Branche und blickt auf seine 36-jährige Karriere im Unternehmen zurück.

Sie sind nun rund 100 Tagen nun Geschäftsführer des Lagerhaus Region Innviertel-Traunviertel-Urfahr. Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus? 
Barth:
Ich hatte in meiner 36-jährigen Karriere im Lagerhaus das Privileg, beginnend in den Genossenschaften Urfahr als Leiter des Rechnungswesens, folgend im Traunviertel als Geschäftsführer-Stellvertreter und seit 2015 als Geschäftsführer der Bau-GmbH, Führungsverantwortungen übernehmen zu dürfen und viele Erfahrungen zu sammeln. Vor einem Jahr wurde ich auch mit der Geschäftsführer-Stellvertretung unserer Lagerhaus Innviertel-Traunviertel-Urfahr eGen betraut und freue mich sehr, seit Jahresbeginn auch den nächsten Schritt zum Geschäftsführer geschafft zu haben.

Machen wir einen kurzen Blick in die Statistiken: Wie viele Filialen fallen in die Lagerhaus-Region? Wieviele Mitarbeiter sind derzeit beschäftigt, wie viele davon sind Lehrlinge?
Wir betreiben 44 Filial- und 14 Werkstättenbetriebe, dazu kommen die Lagerhaus Bau-GmbH Traunviertel, die Firma LHLM, die Treibstoffgeschäfte tätigt und die Bau-Service Mattighofen, welche das Spenglerei- und Dachdeckergewerbe ausübt. In diesen 61 Betrieben sind rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angestellt, darunter 50 Lehrlinge.

"Bei uns können Mitarbeiter zwischen zehn Berufen wählen. Da kann für jeden etwas dabei sein." | Foto: BRS/Doms
  • "Bei uns können Mitarbeiter zwischen zehn Berufen wählen. Da kann für jeden etwas dabei sein."
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Was bietet das Lagerhaus für seine Mitarbeiter?
Bei uns zählt das Motto, „die Stimmung von heute, ist das Ergebnis von morgen.“

Für mich hat es höchste Priorität, die Mitarbeiter ernst zu nehmen, das gelingt nur, wenn sie die Möglichkeiten haben, mit ihren Vorgesetzten über ihre Anliegen sprechen zu können, und dass gehalten wird, was versprochen wird. Das schafft Vertrauen und ist eine wichtige Basis für die Weiterentwicklung und eine gedeihliche Zusammenarbeit.

Wir bieten Sonder- Ausbildungen in der Raiffeisen-Akademie an, unterstützen Spezialkurse und Seminare zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung und fördern den Betriebsrat bei vielen Aktivitäten wie Betriebsausflügen, Weihnachtsfeiern und mehr. Was noch besonders zählt, ist, dass Mitarbeiter im Lagerhaus die Möglichkeit haben, bei einem Arbeitgeber zwischen zehn Berufen zu wählen. Unser Ziel als Arbeitgeber ist es, möglichst vielen Arbeitnehmern einen Arbeitsplatz in der Region zu sichern, „beim Lagerhaus kommt die Arbeit zum Mitarbeiter am Land!“

Die Lagerhaus Region Innviertel-Traunviertel-Urfahr ist durch Fusionierungen mehrerer Regionen in den letzten Jahren stark gewachsen. Welche Herausforderungen haben sich dadurch ergeben?
Die wesentliche Herausforderung bestand in der Vereinheitlichung der Arbeitsweisen und der Systeme und EDV-Anwendungen. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen, wir merken jedoch, dass bei den Führungskräften und Mitarbeitern an den Standorten große Motivation vorhanden ist, um diese Prozesse zu optimieren. Besonders erfreulich ist die neue Schlagkraft durch die Besetzung der Führungspositionen mit Top-Mitarbeitern. Bei einem Konzernumsatz von 350 Millionen Euro dürfen wir uns als Österreichs stärkste Lagerhausgenossenschaft bezeichnen, wo die Bauern noch Eigentümer im Lagerhaus sind.

Wie haben sich die Berufe in der Baumarktbranche über die Jahre weiterentwickelt. Welche neue Herausforderungen gibt es für die Mitarbeiter?
Das digitale Zeitalter beeinflusst natürlich das Kaufverhalten und verändert auch die Verkaufsmodelle für die Verkäufer.

Vor 30 Jahren sind die Baumärkte mit dem Slogan „do it your self“ von Erfolg zu Erfolg gewachsen, aufgrund der Änderungen bei den förderungstechnischen Rahmenbedingungen und fehlender Manpower von Seiten des Käufers hat diese Methode ihren Schwung verloren.

In der nächsten Entwicklungsstufe befinden wir uns immer noch und diese besteht darin, dass Bau- und Gartenmärkte massiv erweitert und vergrößert wurden, um den Kunden ein Vollsortiment zu bieten. Die Neuzeit der letzten Jahre zeigt eine Vertriebsschiene via „Online-Bestellung“, wo die Kunden von ihrem PC oder Handy aus die Bestellung tätigen und die Ware ins Haus geliefert bekommen. Festzuhalten ist, dass hierfür ein begrenzter Markt vorhanden ist, weil Produkte mit Beratung und gegebenenfalls mit erforderlicher Dienstleistung (Beispiel Bauprojekte) mehr denn je das persönliche Gespräch vor Ort erfordern. Mitarbeiter haben die Herausforderung zu bewältigen, dual – sozusagen auf beiden Kanälen – das jeweils Erforderliche anzubieten.

"Bei Produkten, die unverwechselbar und ohne große Beratung kaufbar sind, steigt der Online-Umsatz immens." | Foto: BRS/Doms
  • "Bei Produkten, die unverwechselbar und ohne große Beratung kaufbar sind, steigt der Online-Umsatz immens."
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Wie entwickelt sich der Online-Absatz im Baumarkt-Gewerbe? Werden „kleinere Waren“ überhaupt noch vor Ort im Laden gekauft oder schon vermehrt über die Website?

Wie schon zuvor erwähnt, ist der Online-Umsatz eine feste Größe geworden, soll aber nicht als Allheilmittel gehandelt werden. Bestimmte Produkte, wo die Ware unverwechselbar und auch ohne große Beratung kaufbar ist, bei diesen Sortimenten ist eine permanente Umsatzsteigerung ersichtlich. Bei vielen Produkten ist eine Beratung vor Ort die beste Variante und da punkten wir mit unseren 61 Betrieben in der Region. Der Name Lagerhaus definiert hier diese Stärke.

Was haben Sie sich als neuer Geschäftsführer vorgenommen? Wo wollen Sie mit dem Unternehmen hin?
Es ist mein höchstes Anliegen, das Lagerhaus im Interesse der Eigentümer wirtschaftlich erfolgreich weiterzuführen. Und: Wir werden unsere Vertriebsziele besonders dahingehend ausrichten, was der Kunde will und haben möchte. Denn, nur was die Kunde will, bezahlt er auch. Wir haben in den Sparten Agrar, Technik, Energie, Baustoffe sowie Bau- und Gartenmärkten viele Chancen, dem Kunden maßgeschneiderte Konzepte und Angebote zu unterbreiten.

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