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Vier Schwägerinnen entwickeln umweltfreundliche Sonnenbrillen für Kinder

Sollen Kinder eigentlich Sonnenbrillen tragen? Gibt es spezielle Sonnenbrillen für Kinder? Diese Fragen haben sich vier junge Frauen im Zuge eines Familienessens zu Ostern 2021 gestellt.

NEUHOFEN (mafr). Laura Mitterbucher (21), Christina Reifeltshammer (30), Doris Reifeltshammer (34) und Christina Gallé (29), alle miteinander verschwägert, philosophierten zu Ostern darüber, ob Kinder Sonnenbrillen benötigen. Antwort haben sie zu diesem Zeitpunkt keine gefunden. „Wir haben Tage danach im Internet recherchiert, sind allerdings nicht fündig geworden. So haben wir bei einem Augenarzt nachgefragt und der teilte uns mit, dass Kinderaugen zehn Mal mehr empfindlicher auf UV-Strahlen reagieren als die Augen von Erwachsenen“, sagt Laura Mitterbucher. Die Haut der Kinder im Sommer einzucremen ist normal, doch oft wird darauf vergessen, auch die empfindlichen Kinderaugen vor der UV-Strahlung zu schützen. Diese Tatsache nahmen sich die vier Frauen zum Anlass, eine eigene Marke aufzubauen, die Kinderaugen schützen soll. „Es gibt natürlich bereits Kindersonnenbrillen, doch wir wollten das Ganze umweltfreundlich gestalten. Das war und ist uns sehr wichtig“, so die Jus-Studentin. Das war die Geburtsstunde von „soonicesunnies“ – Sonnenbrillen für Kinder zwischen drei und neun Jahren.

"Wir wollen für Nachhaltigkeit stehen"
Laura Mitterbucher

Produziert wird in Europa

So begann die Suche nach einer geeigneten Produktionsstätte in Europa. Fündig wurde man in Italien bei einem Familienbetrieb. „Dino, der Besitzer, ist selbst Familienvater und war sofort begeistert von unserer Idee“. Das Design haben die vier Jungunternehmerinnen selbst entworfen. „Der leichteste und günstigste Weg wäre natürlich, wenn wir alles aus China importieren würden. Aber wir wollen für Nachhaltigkeit stehen und unabhängig sein. Gerade jetzt sieht man, dass es immer wieder zu Lieferengpässen kommen kann. Wir wollen in Europa zu Hause sein", sagt Mitterbucher.

Brillen aus alten Fischernetzen und Teppichen

Die Sonnenbrillen werden aus Econyl, welches auch in Italien produziert wird, hergestellt. Econyl wird aus alten Fischernetzen und Teppichen hergestellt. So sind die Brillen, sollten diese mal nicht mehr gebraucht oder kaputt werden, leicht zu recyceln. „Die Meere sind voll mit Plastik, da wollen wir gegensteuern. Natürlich sind Brillen, die in China produziert werden, günstiger. Allerdings ist unser Preis mit 59.90 Euro sehr fair“, zeigt sich Mitterbucher überzeugt von „soonicesunnies“. Neben der Nachhaltigkeit sei es der 21-Jährigen ein Anliegen, Kinderaugen zu schützen. Die Brillen werden bereits bei einigen Unternehmen angeboten. Kaufen kann man die kleinen Modelle auch jetzt schon über einen Online-Shop. Neben der Umweltfreundlichkeit bieten die Kindersonnenbrillen auch einen Seitenschutz. Das werde oft unterschätzt, da die Sonne nicht nur von vorne in die Augen scheint, so Mitterbucher. Und damit die Sonnenbrillen beim Spielen nicht verloren oder beschädigt werden, können die Brillen, die einen 100%igen Schutz vor UVA und UVB Strahlung garantieren, auch mit einem speziellen Band befestigt werden. „Es liegt eine spannende, intensive und arbeitsreiche Zeit vor uns“, sagt Mitterbucher, die mit ihren drei Schwägerinnen beziehungsweise Kolleginnen mit großem Optimismus in die Zukunft blickt.