Freizeitclub Ried: Gemeinsam mehr erleben

RIED, NEUHOFEN (kw). Gemeinsam kegeln, schwimmen, wandern, singen und tanzen – Das und noch viel mehr sind die Themen des Rieder Freizeitclubs. Bei all diesen Aktivitäten wird eines besonders großgeschrieben: das Miteinander. Denn das Ziel des Freizeitclubs ist es, behinderte und nichtbehinderte Menschen ihre Freizeit gemeinsam erleben zu lassen.
2007 wurde der Verein von Erna und Eduard Jungwirth gemeinsam mit Helga Scheidl gegründet. Nun, zehn Jahre später, legt Eduard Jungwirth sein Amt als Leiter ab. Seine Nachfolgerin: Alexandra Reichenwallner.

"Alexandra ist seit dem Start 2007 im Club dabei. Sie war schon bisher für die pädagogische Leitung mit Programmerstellung verantwortlich und hat das Betreuungsteam geführt. Ihr Doktorat in Erziehungswissenschaften, ihr Geschick in der Personalführung und ihre Konsequenz in der Durchsetzung sind gute Voraussetzungen für die Übernahme der Gesamtverantwortung. Sie ist einfach ein 'gscheites Mädl' wie man bei uns so schön sagt", freut sich Jungwirth.
Seine Funktion als Leiter abzugeben fällt dem Neuhofner aber nicht schwer: "Im Jänner werde ich 80, ich ernähr mich zwar biologisch aber, dass ich 100 jahre alt werde, kann ich nicht garantieren. Aus meiner beruflichen Vergangenheit weiß ich, wie wichtig es ist, die Nachfolge zu regeln. Wer etwas erfolgreich aufbaut, muss auch dafür sorgen, dass es erfolgreich weiter geführt wird", davon ist Jungwirth überzeugt.

Der Pensionist wird dem Club aber treu bleiben: "Ich werde wie bisher mit meinem Sohn Georg an den Aktivitäten des Clubs teilnehmen. Auch in der Vergangenheit war ich nur im Hintergrund tätig und immer einer von ihnen. Das wird genauso bleiben."

Wie alles begann

Vor etwa zwölf Jahren besuchte Jungwirth den Vortrag einer Linzer Stadträtin im Rathaus in Linz. Dabei wurde über die Begleitung von Menschen mit Behinderung referiert. "Behinderte werden im Kindergarten, in der Schule, in der Arbeit oder einer Werkstätte begleitet. Wenn sich am Wochenende niemand kümmert, dann sind sie meist alleine und oft sehr einsam. Dabei kam mir der Gedanke, man müsste auch Freizeitbetreuer für Menschen mit Behinderung finden", erinnert sich Jungwirth und fährt fort, "Diese Idee wurde im Verein Miteinander Linz, wo ich im Vorstand war, besprochen. Dort gab es zu diesem Zeitpunkt bereits einen Freizeitclub. Und so startetn wir im Sommer 2007 mit dem Freizeitclub in Ried."
Seit damals treffen sich die Mitglieder jeden zweiten Samstag und verbringen den Nachmittag gemeinsam. Die Aktivitäten für die Herbst-/Wintersaison stehen bereits fest. Die Teilnehmer erwartet wieder ein kreatives und abwechslungsreiches Programm.

Betreuung & Finanzierung

Der Rieder Freizeitclub stehen insgesamt fünf Betreuerinnen zur Verfügung. "Pro Veranstaltung werden im Normalfall zwei Damen eingesetzt. Bei Abschlussveranstaltungen, wie beispielsweise dem Volksfestbesuch, wir die Zahl der Betreuuer erhöht", informiert Jungwirth.
Alle Mitarbeiterinnen haben eine einschlägige Ausbildung beziehungsweise Berufserfahrung. Der Club legt großen Wert darauf, den aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse mit gelebter Praxis zu verbinden.

Neben einer bisher jährlichen Subvention der Stadt Ried finanziert sich der Freizeitclub durch Spenden. Die Teilnehmer selbst leisten bei jeder Veranstaltungen einen kleinen Kostenbeitrag.

Herbstprogramm Freizeitclub Ried

• 17. September: Oktoberfest/Kino (Treffpunkt Bahnhaltestelle Bad Ried/Starmovie Ried, 14 Uhr, 8 Euro)
• 01. Oktober: Fischen (Treffpunkt Raiba Mehrnbach, 14 Uhr, 3 Euro)
• 15. Oktober: Modellbaumesse (Treffpunkt: Parkplatz neben Feuerwehr, 14 Uhr, 2 Euro)
• 29. Oktober: Herbstspaziergang/Kegeln (Treffpunkt: Aktivshop/Rieder Wirt, 14 Uhr, 3 Euro)
• 12. November: Malen mit Florian Wild (Treffpunkt: Aktivshop, 14 Uhr, 5 Euro)
• 26. November: Kekse backen (Treffpunkt: Aktivshop, 14 Uhr, 3 Euro + Nudelholz)