Ein besonderer König – Kunst trifft Religion

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Der Wippenhamer Künstler Mag. Johann Lengauer hat sich in seinen Arbeiten immer wieder mit dem Thema "König" auseinandergesetzt. Am Christkönigsonntag hat er beim Gottesdienst in Wippenham seine Skulptur, „Der Mensch – Ein Empfangender“, die die Königsthematik aufnimmt, erläutert. Ein gelungenes Beispiel für die Begegnung von Religion und zeitgenössischer Kunst.

„Ich hab‘ mich sehr gefreut, dass Hans Lengauer die Einladung angenommen hat am Christkönig Sonntag seine große Königsfigur ‚Der Mensch – Ein Empfangender‘ in die Wippenhamer Kirche zu bringen und sie dort in einem Predigtgespräch zu erläutern“, erzählt Anton Planitzer, der den Gottesdienst vorbereitet hat und der das Gespräch mit dem Künstler führte. Die Wippenhamer Pfarrbevölkerung und Besucherinnen und Besucher, die der Einladung des Künstlers gefolgt sind, waren vom Kunstwerk beeindruckt. Die 2,40 Meter große aus Lärchenholz gefertigte Skulptur ist 2001 entstanden und steht normalerweise im Atelier des Künstlers.

„Der kniende König mit seinen leicht erhobenen Händen irritiert vielleicht zuerst durch seine dünne reduzierte Gestalt. Meine Absicht ist es, in einer Zeit die auf Erfolg und Stärke pocht, auch dem Empfindsamen und Zarten einen Ausdruck und Platz zu geben“, erklärt der Künstler zur generellen Gestaltung der Figur. Auf die Frage, warum die Figur kniet, sagte Johann Lengauer: „Das Knien ist Zeichen für die menschliche Fähigkeit zum Sich-Relativieren-Können. Nicht der Mensch ist das Maß aller Dinge, sondern er ist Teil in einem größeren Ganzen. Das Knien erdet die Figur an drei Punkten, macht sie stabiler und bezeugt die Fähigkeit zu Respekt, Demut und Achtsamkeit. Zugleich erscheint sie nicht unterwürfig sondern erhobenen Hauptes - jederzeit bereit, aufzustehen und auf ein erkanntes Ziel zuzugehen.“

„Die Krone“, so erläuterte der Künstler weiter, „ist nicht von außen abgeleitet durch Reichtum, Besitz, Macht etc. Es ist eine innere Krone – in einem Schwung mit dem angedeuteten Kopf gezeichnet - als Symbol für die Einzigartigkeit und unauslöschliche Würde jedes Menschen. Sie ist aber nicht nur ein Symbol, sondern auch ein Auftrag, diese Würde zu erschließen, auszustrahlen und bewusst zu machen. Die Hände sind erhoben, weniger um zu bitten als vielmehr um zu empfangen. Im Kontrast zur Angst, zu wenig zu bekommen, sind sie in einer Haltung der Fülle und deuten darauf hin: der Engpass liegt vielmehr in unserer beschränkten Achtsamkeit. Was bemerke ich, was greife ich auf, wovon lasse ich mich bewegen und berühren? Wie behandle ich das Gegebene und Anvertraute?“

Die Reaktionen auf den ungewöhnlichen Gottesdienstverlauf waren sehr, sehr positiv. Pater Wolfgang Kaulfus, der Wippenhamer Pfarrer, hat sich herzlich beim Künstler für die bereichernden und anregenden Gedanken bedankt. „Durch die Königsfigur hat der Künstler eine moderne Deutung des Königsbildes gegeben, die mich sehr anspricht und die weit von den Königsfiguren in den Medien entfernt ist“, so der Seelsorger. Auch die Gottesdienstbesucherinnen und –besucher waren vom Künstler und seinen Werk sehr angetan.

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Foto: Cityfoto
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