"Das war Gänsehaut pur – einfach mega"

Markus Eichinger, Amadeus Lobe, Patrik Harner und Christoph Mühringer. | Foto: Heiko Mandl
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Herzlichen Glückwunsch zum ersten Platz beim Race Around Austria im 4er-Team. Was geht einem durch den Kopf, wenn man nach zwei Tagen, 15 Stunden und 35 Minuten endlich die Ziellinie erreicht?
Gänsehaut pur - Es war ein sehr emotionaler Moment, als wir das Ortsschild St. Georgen erblickten. Nicht im Traum hätten wir damit gerechnet das RAA in dieser Zeit zu beenden. Umso schöner war es für uns, die zweitschnellste Zeit, die jemals beim RAA im 4er-Team gefahren wurde, erreichen zu können. Beim Überqueren der Ziellinie war die Zeit allerdings nebensächlich. Wir konnten den Moment einfach nur genießen. Es war so schön Familie und Freunde im Ziel zu sehen und an die Momente zu denken wie uns neben der Strecke angefeuert wurde. Das war ganz großes Kino und wird uns ewig in Erinnerung bleiben.

2017 habt ihr bei der RAA Challenge im Zweierteam nur knapp den Stockerlplatz verpasst. Was lief heuer besser?
Es ist schwierig diese beiden Rennen miteinander zu vergleichen, immerhin sind beim RAA viermal so viele Kilometer zu bestreiten. Aber wir haben eine weitere Saison hart trainieren können. Somit konnte sich jeder von uns sowohl körperlich als auch mental noch einmal steigern. Außerdem hatten wir eine Top-Strategie, die von unseren Betreuern Bernhard Lindner und Philipp Berer extrem professionell ausgearbeitet wurde.

Von Beginn an gabs ein Kopf an Kopfrennen zwischen euch und dem HILL Racingteam. Wann war klar, dass euch die Konkurrenz den Sieg nicht mehr streitig machen kann?

Es war ein so nervenaufreibendes Rennen – spannender als jeder Krimi! Mit Wolfgang Krenn, Hannes Hessenberger, Benjamin Karl und Leo Hillinger hatte das Team Hillinger sehr prominente, starke Fahrer vorzuweisen. Doch wir schauten immer auf unsere eigene Strategie und hofften in den Bergen die richtige Attacke setzen zu können. Bis zur Hälfte, sprich zirka 1100 Kilometer, waren wir meist nur wenige Minuten voneinander getrennt. Am Gerlospass wurde das erste Mal richtig attackiert und wir konnten wertvolle Minuten herausfahren. Von dort an spielte uns alles in unsere CLR-Karten. In den Bergen fühlen wir uns wohl und versuchten unser Bestmöglichstes zu geben.
Wir sahen zwar, dass wir Minute um Minute den Vorsprung ausbauen konnten, dennoch sind wir bis zum letzten Kilometer voll auf Zug geblieben. Denn: Abgerechnet wird im Ziel, das war unsere Devise.

Wie ist das Rennen abgelaufen?
Start und Ziel war St. Georgen im Attergau. In Abständen von ein paar Minuten starteten am Nachmittag die teilnehmen Teams. Unser Startschuss ertönte um 18.10 Uhr. Wir waren hochmotiviert für die Tortur (lacht).

Wie habt ihr euch die Strecke untereinander aufgeteilt?
Aufgeteilt haben wir uns in zwei Teams mit je zwei Rennfahrer, die sich beim Fahren abwechseln. Prinzipiell sind wir bei diesem Rennen aber alle Allrounder und müssen, egal welcher Geländetyp, Flachetappen, sowie Hügel und Berge wie den Großglockner in Angriff nehmen.

Was war die Aufgabe der Betreuer?

Pro Fahrzeug begleiteten uns drei Betreuer. Sie waren damit beschäftigt das Rennen am Laufen zu halten, damit uns wir Fahrer möglichst gut auf die Strecke konzentrieren konnten. Das hat super geklappt. Wir Fahrer mussten quasi „nur“ rechts, links treten, aber was unsere Betreuer geleistet haben, war einfach außerirdisch. Das gesamte Team mit unserem erfahrenden Kapitän Haas Martin funktionierte wie ein Schweizer Uhrwerk – wir sind unglaublich stolz und dankbar auf alle. Uns Radlern war es deshalb eine Ehre unsere beste Performance abzurufen, um für das ganze Team den Sieg zu holen.

2200 Kilometer und 30.000 Höhenmeter sind kein Spaziergang. Wie habt ihr euch auf das Rennen vorbereitet?
Hier muss man vielleicht zwischen der sportlichen und der strategischen Vorbereitung unterscheiden. Sportlich gesehen hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wirklich viel geändert. Im Schnitt haben wir alle um die 6000 Kilometer als Trainingsvorbereitung gesammelt. Um Rennhärte zu bekommen waren natürlich auch wieder einige Radmarathons und Amateur-Rennen dabei. Für das RAA ist aber besonders wichtig mentale Stärke aufzubauen um mit dem Schlafentzug umgehen zu können.

Trotzdem war aber immer gute Laune angesagt, oder gab‘s auch Momente des Zweifelns?
Auch unsere Betrauer bekamen nicht wirklich viel Schlaf - sie leisteten Außergewöhnliches. Zweifel kamen also nie auf. Ab der Hälfte des Rennens haben wir das Betreuerteam ausgetauscht und somit wieder für frischen Wind gesorgt.

Gibt es bereits Pläne für weitere Rennen, zum Beispiel das Race Across America?
Unser letztes Rennen wird heuer das Mannschaftszeitfahren rund um den Attersee sein. Im Moment sind wird noch so geflasht vom Erfolg beim RAA, da blieb noch wenig Zeit für neue Projekte. Das Race Across America ist mit Sicherheit ein Reiz, aber finanziell sehr utopisch.

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