Erste Hilfe bei Unfällen im Garten
Pech beim Gärtnern, zum Glück fit in Erster Hilfe
Die Gartenzeit ist am Höhepunkt. Wo aber fleißig gewerkt wird, kann vieles passieren. Das OÖ. Rote Kreuz weiß, nicht nur am internationalen Tag der Ersten Hilfe (14. September) wie man im Fall der Fälle handelt.
BEZIRK ROHRBACH. Beim Äpfelpflücken fällt Simone plötzlich von der Leiter und verletzt sich am linken Bein. Sie liegt am Boden und kann nicht mehr aufstehen. Ein Unfall, der sich genau so immer wieder ereignet: Günther nimmt ein Tuch, gibt einen Kühlbeutel hinein und fixiert Simones Bein. Er wählt den Notruf 144 und leistet seiner Freundin Beistand. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) verletzten sich 2021 rund 19.100 Menschen bei der Gartenarbeit so schwer, dass sie ins Spital mussten.
Stürze vom Baum
„Bei der Gartenarbeit passieren jedes Jahr viele Stürze von Bäumen – besonders wenn die Obsternte losgeht“, weiß Bezirks-Lehrsanitäter Stefan Wagner. Wenn der Gestürzte starke Schmerzen im Rücken hat, sollte man seine Lage keinesfalls verändern bis die Rettung eintrifft. Ist dem Verletzten kalt, hilft eine Decke. Scheint ihm die pralle Sonne auf den Kopf, hilft ein Schirm zum Schattenspenden.
Stark blutende Wunden
Bei starken Blutungen sollen Verletzte oder Ersthelfer fest mit Finger, Handballen oder Faust auf die Wunde drücken. Saugfähiges Material auf der Wunde unterstützt die Blutstillung. „Legen oder setzen Sie verletzte Personen auf den Boden, um bei einem möglichen Kollaps weitere Verletzungen zu vermeiden. Rufen Sie den Notruf 144, bleiben Sie beim Verletzten und führen Sie weitere Basismaßnahmen durch“, erklärt der erfahrene Erste Hilfe LehrbeauftragteOÖ.
Giftige Pflanzen
Herbstzeitlose, Goldregen oder Rizinus - die Liste giftiger Pflanzen ist lang. Besonders Eltern wissen, wie gefährlich es ist, wenn ihr Nachwuchs unbedacht diese Pflanzen „verkostet“. Vergiftungserscheinungen machen sich beispielsweise bemerkbar, wenn Kinder Symptome wie Bewusstseinsstörungen, Rauschzustände, Übelkeit oder Erbrechen zeigen. Um einer möglichen Vergiftung auf die Spur zu kommen, hilft es, das Kind zu befragen, oder Spielkameraden, Angehörige, Personen, die sich in der Nähe aufhalten. „Achten Sie auch auf eventuelle Reste im Mund des Kindes", so Wagner. Welche Symptome durch giftige Pflanzen auftreten können und welche Maßnahmen der Ersten Hilfe zu ergreifen sind, erfahren Eltern in Erste-Hilfe-Kursen für Kindernotfälle. Bei Vergiftungs-Verdacht die Vergiftungs-Informationszentrale verständigen bzw. den Notruf 144 wählen. Wenn Kinder bewusstlos sind, Atmung- und Kreislaufzeichen aber vorhanden sind, den jungen Patienten in die stabile Seitenlage bringen. Bei einem Atem-Kreislaufstillstand lebensrettende Sofortmaßnahmen wie Herzdruckmassage und Beatmung durchführen.
Wissen, was zu tun ist
Erste Hilfe muss selbstverständlich werden, deshalb bietet das OÖ Rote Kreuz ab 26. September wieder flächendeckend Erste-Hilfe-Kurse an den Dienststellen an. Ein Erste-Hilfe-Kurs nimmt die Angst, gibt Sicherheit und lohnt sich zu 100 Prozent. „Das Einzige, was man im Notfall falsch machen kann, ist nichts zu tun“, weiß Wagner.
Zur Sache:
Infos und Anmeldung zu allen Kursen in Ihrer Nähe auf www.erstehilfe.at. Auskünfte über laufend angebotene Erste-Hilfe-Kurse gibt es bei Daniela Füreder beim Roten Kreuz: 07289/6444-24
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