Vertreibung vor 66 Jahren
Für die Meisten ist die Vertreibung der Sudetendeutschen vor 66 Jahren nur ein "Schlagwort" bzw. ein "geschichtliches Faktum"! Für die Betroffenen jedoch noch immer schmerzhafte Erinnerung!
So wurde beim 48. Heimattreffen und zugleich bei der 16. Patenschaftsfeier in der Gemeinde Klaffer am Hochficht an die schreckliche Zeit erinnert, aber auch gleichzeitig die Hand zur Versöhnung gereicht. Kreisrat Dipl. Ing. Franz Schläger, Organisator dieser zweijährigen Treffen, erklärte in seiner Festansprache: "Rund 2,5 Mio. Sudetendeutsche wurde gewaltsam vertrieben, von dem Land, welches die Vorfahren vor 800 Jahren mit dem Pflug und nicht mit dem Schwert, erst bewohnbar gemacht haben. Als seinerzeit 13jähriger hat er die schlimmsten Momente seines Lebens über sich ergehen lassen müssen. Die Familie musste fliehen, die Mutter hat geweint und geschrien, das Haus, die Wohnung, die Einrichtung, die Tiere musste zurückgelassen werden. Es begann der Kampf um das Nackte überleben.
Trotz dieses schweren Verbrechens haben sich die Vertriebenen immer für das Gemeinsame, das Miteinander in Europa eingesetzt. Sie haben die Ärmel hochgekrempelt und haben so auch ganz besonders zum "Wirtschaftswunder" in Deutschland und Österreich beigetragen.
Bgm. Franz Wagner dankte nicht nur für die Treffen in der Kräutergemeinde alle 2 Jahre, sondern auch für die Errichtung einer eigenen Heimatstube sowie einer Gedenkstätte direkt bei der Pfarrkirche. "Noch wichtiger ist aber der Einsatz der Böhmerwälder für den Frieden und für das Miteinander in Europa. Nicht Rache oder Vergeltung, sondern Frieden und Hoffnung, steht im Mittelpunkt dieser Menschen.
Bei den Gottesdiensten in Klaffer und in der früheren Heimat in Salnau (Böhmen), zelebriert von Pfarrer Geistl. Rat MMag. Kasimir Marchaj und musikalisch von einer Bläsergruppe der Ortsmusikkapelle unterstützt, wurden den Verstorbenen "Böhmerwäldern" gedacht.
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