Einwohner-Ranking
Bürgermeister Klaus Falkinger: "So etwas kommt nicht von alleine"

Das neue Bildungszentrum entsteht in der alten Volksschule in Schwarzenberg. | Foto: Foto: Bildungszentrum für chinesische Medizin und Lebenspflege GmbH
  • Das neue Bildungszentrum entsteht in der alten Volksschule in Schwarzenberg.
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172 Personen mehr in den letzten zehn Jahren: Kleinzell zählt zu den wachstumsstärksten Gemeinden.

BEZIRK ROHRBACH (anh). Gehörten 2009 noch 1.421 Einwohner der Gemeinde Kleinzell an, so sind es 2019 bereits 1.593. Damit ist die Kommune jene mit dem stärksten Einwohner-Zuwachs des Bezirkes.

"Das kommt sicher nicht von alleine", meint Bürgermeister Klaus Falkinger. Dafür müsse man als Gemeinde die nötigen Rahmenbedingungen – speziell für Familie und Jugend – schaffen. Als Grund für die positive Entwicklung nennt er etwa das Projekt "Junges, leistbares Wohnen". Es sei im Bezirk einzigartig und sofort ausgebucht gewesen. "Uns ist es wichtig, dass die Jugend im Ort bleibt. Sie ist die Zukunft", betont Falkinger.

Auch der moderne Kindergarten mit einem fast 3.000 Quadratmeter großen Garten sei essentiell. Von langen Öffnungs- und Betreuungszeiten sollen arbeitende Eltern profitieren. Für Volksschulkinder wird ein Mittagessen organisiert. Während der Ferien gibt es eine durchgängige Betreuung und zusätzlich zwei Erlebniswochen. Aber auch der Kontakt zu Studenten wird gepflegt: "Unter dem Motto 'Global vernetzt und regional verankert' machen wir jährlich Studententreffen. Damit wollen wir zeigen, dass wir es begrüßen würden, sollten die Studenten nach dem Abschluss zurückkehren oder hier Firmen gründen."

Einen eigenen Stammtisch gibt es auch für Zugezogene. Sie werden den Gebürtigen in einem Folder vorgestellt und erhalten eine Willkommensbox mit heimischen Produkten und Gutscheinen. Ein intaktes Vereinsleben, Glasfaserausbau und die Tatsache, dass Kleinzell an einem Südhang weg vom Durchzugsverkehr und doch nahe Linz liege, spiele der Gemeinde ebenfalls in die Hand. Derzeit läuft ein Agenda 21-Prozess, der sich mit der Zukunft Kleinzells beschäftigt. Bürger können mitgestalten. "Wir haben auch politisch ein gutes Klima unter den Fraktionen. Das ist sehr wichtig. Man hat in Kleinzell das Gefühl, dass alle zusammenhalten – das macht es lebenswert."

Trendumkehr geschafft

Jene Gemeinde mit dem größten Verlust an Einwohnern ist Ulrichsberg. Bürgermeister Wilfried Kellermann hält von Vergleichen in absoluten Zahlen jedoch nichts und meint: "Wir haben bereits eine gewisse Trendumkehr geschafft." Als Beispiel nennt er günstige Starterwohnungen, die mit Genossenschaften entwickelt wurden und alle belegt seien.

Hohe Bautätigkeit 

Mit 73 Einwohnern weniger steigt auch Schwarzenberg im Zehn-Jahres-Vergleich schlecht aus. Bürgermeister Michael Leitner sieht Statistiken ähnlich kritisch und erläutert: "Die großen Schwankungen ergaben sich auch durch die Asylwerber, die hier untergebracht waren. Als die Asylwerberunterkunft im Dezember 2017 geschlossen wurde, schlug sich dies mit einem Wegzug von über 20 Personen nieder." Generell falle in einer kleinen Gemeinde ein Wegzug einer Familie mit drei Kindern stärker ins Gewicht als in einer großen. Als Grund nennt er auch die Abwanderung von pflegebedürftigen Senioren in Heime. Als Tourismusort weise Schwarzenberg zudem sehr viele Nebenwohnsitze auf – im Vergleich zur Hauptwohnsitzanzahl nahezu 30 Prozent. Bemühungen, eine Trendwende einzuleiten, gibt es einige: Derzeit entsteht ein Chaletdorf aus Naturstammhäusern für Mieter sowie ein Zentrum für Chinesische Medizin und Lebenspflege. Auch der Flächenwidmungsplan wurde überarbeitet, Bauland geschaffen. Dieses wird auch in Bayern beworben. Mit Hochdruck arbeite man am Glasfaserausbau. "Es erfolgte in letzter Zeit auch eine vergleichsweise hohe Bautätigkeit. Es gibt kaum leerstehende Häuser und die Geburtenbilanz ist aktuell wieder sehr positiv", so Leitner.

Zur Sache

Von den 37 Gemeinden des Bezirkes Rohrbach gehören die folgenden zu den Gewinnerkommunen hinsichtlich ihrer Einwohnerzahl. Ihren aktuellen Einwohnerzahlen stehen in Klammer jeweils jene von vor zehn Jahren gegenüber.
• Kleinzell: 1.593 (2009: 1.421)
• St. Martin: 3.779 (3.624)
• Niederwaldkirchen: 1.847 (1.734)
• Altenfelden: 2.231 (2.151)
• Hofkirchen: 1.517 (1.438)
• St. Veit: 1.228 (1.170)
• Rohrbach-Berg: 5.158 (5.112)

Am stärksten abgenommen haben die Einwohner hingegen in folgenden Gemeinden:
• Ulrichsberg: 2.858 (2.985)
• Schwarzenberg: 583 (656)
• Peilstein: 1.543 (1.609)
• Putzleinsdorf: 1.537 (1.609)
• Haslach: 2.539 (2.593)
• Julbach: 1.553 (1.603)
• Neufelden: 1.281 (1.329)

Quelle: Land OÖ

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