Frischfang
Frischer Fisch aus Ulrichsberger Aquakultur

Manuel Pfeil und Michael Plöckinger sind die Geschäftsführer von Frischfang.   | Foto: Foto: Karin Bayr
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Die größte Fischzucht-Kreislaufanlage für Zander in Mitteleuropa bauen die Cousins Manuel Pfeil (41) und Michael Plöckinger (38) in Ulrichsberg auf. 

ULRICHSBERG. In der adaptierten Halle der ehemaligen Schneiderei Dahl in Ulrichsberg tummeln sich aktuell 130.000 Fische. Der Aigen-Schlägler Michael Plöckinger (38) und der Feldkirchner Manuel Pfeil (41) wollen unter dem Firmennamen "Frischfang" ganzjährig nachhaltigen Fisch produzieren.

Zander und Forellen

Im Oktober 2021 war Umbau-Beginn. Nun arbeiten sie daran, den Betrieb sukzessive auszubauen. Dazu stehen 39 Becken mit 900 Kubikmetern Wasser zur Verfügung, in denen Zander und Regenbogen-Forellen wachsen. Die beiden leidenschaftlichen Fischer haben viel Geld in die Hand genommen, um ihre Idee umzusetzen.
"Der Fischbestand in den Meeren ist katastrophal, wir glauben, dass die Fischzucht in Zukunft noch regionaler und nachhaltiger werden muss", sagt der studierte Automatisierungstechniker Manuel Pfeil. "Hier wollen wir als Unternehmen Vorreiter sein."
120 Tonnen Fisch aus Ulrichsberg sind das jährliche Ziel. "Wir wollen an 365 Tagen im Jahr Fisch anbieten, etwa 400 Kilogramm täglich", hofft Plöckinger, im Dezember dieses Jahres schon soweit zu sein. Dank der modernen Kreislaufanlage wird dies möglich.

Wenig Frischwasser nötig

"Das ist einzigartig. Wir haben dadurch minimalen Wasserverbrauch, weil das Abwasser ständig wiederaufbereitet und in das Zuchtbecken zurückgeführt wird." Diese Art der Anlage ist zwar technischer und dadurch kostenintensiver, ermöglicht aber ökologische Zucht von Meerestieren an fast jedem Standort, bei minimalem Einfluss auf die Umwelt. "Unser Frischwasserbedarf liegt bei fünf Prozent, Strom produzieren wir auf der 270 kWh-Photovoltaikanlage selber", erklärt Pfeil. Gerade sind sie dabei den Vertrieb aufzubauen. Haupt-Abnehmer sollen der Handel und die Gastronomie sein. "Unser Hauptziel ist es aber, die meisten Fische lebendig zu verkaufen", sagt das Duo. Derzeit sei es – gerade beim Zander – europaweit schwierig, Besatzfische zu bekommen. Diese Lücke will man in Ulrichsberg schließen: Dazu gibt es bei Frischfang auch eine Brut- und Setzlingsaufzucht. Bisher wurden die Setzlinge gekauft, demnächst kommen Fischeier und werden hier ausgebrütet. Vor Ort ist ein gelernter Fischwirt beschäftigt.


Besatzfische selbst züchten

"In einem dritten Schritt möchten wir eigene Fische zur Geschlechtsreife bringen, um ihnen selber Eier abnehmen zu können", sagt Pfeil. Ein weiterer Versuch startet diese Woche: "Wir probieren, echten Lachs zu züchten und starten mit 2.000 Fischen", verrät Pfeil. An Ideen mangelt es den beiden Unternehmern nicht: In Sachen nachhaltiges Fischfutter gibt es noch viel zu tun: "Dazu möchten wir probieren, mit Biomüll Soldatenfliegen zu züchten. Später soll auch unser Fischabfall vor Ort wieder zu Fischfutter werden", berichtet Pfeil. Und möglicherweise wird es auch Gemüse geben, denn Fischdünger wäre ideal für die Pflanzenzucht", spekulieren die zwei. Aber vorerst fischen sie frische Fische.

Zur Sache: 
Michael Plöckinger betreibt als Programmierer die Firma "hejfish" – früher Bissanzeiger.at. Das ist eine App, mit der Angelkarten schnell und unkompliziert von zuhause aus oder am Handy gekauft werden können. "Im deutschsprachigen Raum sind wir der Platzhirsch", sagt der Aigen-Schlägler. Die App bietet Angelkarten für mehr als 2.500 Gewässer in Deutschland, Österreich, Italien und den Niederlanden online an. Dazu erhalten Fischer die Gewässergrenzen bzw. Angelgebiete angezeigt und können lokalen Bestimmungen sowie Mindestmaße und Schonzeiten ansehen. Online können Gewässer im Gewässerverzeichnis gesucht und die gewünschte Angelkarte sowie der Tag an dem geangelt werden soll, ausgewählt werden.

Manuel Pfeil und Michael Plöckinger sind die Geschäftsführer von Frischfang.   | Foto: Foto: Karin Bayr
Frischer Fisch soll künftig vermehrt aus Ulrichsberg, nicht mehr aus dem Meer kommen.  | Foto: Foto: Karin Bayr
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