Toptheken des Bezirks Rohrbach
Geschichte geht in der Topothek online

Das "Wangerhäusl" in Kollerschlag einst (UM 1910) und jetzt (2016).  | Foto: Topothek Kollerschlag
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  • Das "Wangerhäusl" in Kollerschlag einst (UM 1910) und jetzt (2016).
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In 30 Gemeinden des Bezirks gibt es Topotheken. Diese historischen Webarchive machen Geschichte lebendig. Die erste in Oberösterreich war jene in Kollerschlag. 

BEZIRK, KOLLERSCHLAG. „Die Arbeit als Topothekar hat laufend spannende Entdeckungen parat", sagt Ignaz Märzinger, Topothekar in Kollerschlag und Mann der ersten Stunde. Er hat 2011 spontan zugesagt, als er gefragt wurde, ob er an diesem Projekt mitarbeiten möchte. Über Leader Donau-Böhmerwald begann er mit dem Aufbau der ersten Ortstopothek in Oberösterreich. Trägerverein ist der Bezirksheimatverein. Eine Topothek ist eine digitale Plattform für historische Fotos, Bilder und Urkunden sowie Audio- und Videoaufzeichnungen. 

Der Funke sprang über

Es dauerte noch einige Jahre, bis Nachbargemeinden nachzogen. Innerhalb von drei Jahren errichteten 22 Gemeinden im Bezirk Rohrbach eine eigene Ortstopothek. "Der Funke sprang auch über in den Bezirk Urfahr/Umgebung und ins Passauer-Land", sagt Märzinger. 
Seither arbeiten OrtstopothekarInnen fleißig weiter am Ausbau ihrer digtialen Archive. "Nur so bleibt sie lebendig und kann laufend neues altes Material auf der Plattform präsentieren. Die ehrenamtlichen TopothekarInnen treffen sich immer wieder zum Meinungsaustausch, sodass das Feuer nicht erlischt", sagt Märzinger. 

Seine größte Entdeckung:

"Eine emotionale Geschichte von 1905 rund um Maria Leitner, eine Wirtstochter aus Kollerschlag, motivierte mich etwas tiefer zu graben. Obwohl sich die Geschichte im Böhmerwald abspielte, hatte sie ihren Ursprung in Kollerschlag und Heinrichsberg." Vor etwa zwei Jahren, fiel ihm ein Wegkreuz mit einer Aufschrift am Wanderweg zum Plöckenstein, auf. Weil dort der Name Kollerschlag aufschien, machte er sich schlau und konnte dadurch einen bis heute nicht geklärten Todesfall aufrollen. "Die Fotos für die Topothek hatte ich schon. Die Recherchen reichten von Frankenmarkt, Salzburg bis Philadelphia/USA", sagt Märzinger. 

Ein Großbrand und der Kirchschläger

„In unserer Topothek sind noch weitere historische Fotos online, die ähnliche Hintergründe haben. Beim Großbrand in Kollerschlag 1932 wurde sogar der spätere Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, der zufällig mit dem Fahrrad durchfuhr, zu einem Alibi aufgefordert“, berichtet Märzinger. Was ihn so freut an dieser Arbeit? „Zeitgeschichte war schon lange mein Interessensgebiet. Wie lebten unsere Eltern, Großeltern usw. in diesem eher kargen Gebiet, hart an der Staatsgrenze zu Deutschland, und wie fühlten und handelten sie?“

Da "Dattischuasta"

"Wer hat sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wo die Orts- oder Ortschaftsnamen ihren Usprung haben oder die vielen Hausnamen, die heute in den Ortschaften noch gebräuchlich sind?", fragt Ignaz Märzinger. Jeder Hausname hat seinen Ursprung: Namen wie: ;Kühzagl', ;Greamann' oder ,Dattischuasta' sind heute noch ein Begriff. Die einzelnen Ortschaftsnamen haben ebenfalls ihre Geschichte. Welche, das gibt es beim Topothek-Nachmittag zu sehen. 


Der Topotheken-Nachmittag

Im Gasthaus Grenzlos in Kollerschlag gibt es am Donnerstag, 29. Februar, um 14.30 Uhr, im einen Topothek-Nachmittag. Das Thema lautet: “Dorf- und Hausnamen“. Auf Großleinwand werden historische Fotos gezeigt und erklärt. Durchs Programm führen Franz Saxinger, Obmann des Bezirksheimatvereins und Ignaz Märzinger, Orts-Topothekar in Kollerschlag. Eintritt: freiwillige Spenden, auch Interessierte aus der Umgebung sind willkommen.

Mehr zu den Topotheken: 
topothek.at/de/unsere-topotheken

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